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02.04.2019

Ammerländer Hauptverwaltungsbeamte unterzeichnen Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland

Der Landrat des Landkreises Ammerland, Jörg Bensberg, sowie die Bürgermeisterin und die Bürgermeister der Ammerländer Kommunen haben im Kreishaus die „Charta zu Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ unterzeichnet. Auch viele der anwesenden Gäste schlossen sich ihr an.

„Die Charta setzt sich für die Menschen ein, die aufgrund einer fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkrankung mit Sterben und Tod konfrontiert sind. Im Ammerland dient die Hospizbewegung schon seit über zwanzig Jahren dem Gedanken, ein würdiges Sterben zu ermöglichen und zu begleiten. Im Hinblick darauf leistet sie intensive Aufklärungsarbeit und bietet Sterbe- und Trauerbegleitung im häuslichen Umfeld der Betroffenen an. Schwerstkranken und ihren Angehörigen kann auf diese Weise geholfen werden, in der für alle Beteiligten belastenden Situation ein Stück Alltagsnormalität zu bewahren“, erklärte Ulrich Schwalfenberg, erster Vorsitzender des Ambulanten Hospizdienstes Ammerland e.V.

Zum Netzwerk der Palliativ- und Hospizarbeit im Ammerland gehören der Ambulante Hospizdienst Ammerland e. V. (1997), der Palliativstützpunkt Ammerland & Uplengen (2009), die Palliativstation in der Ammerland-Klinik(2007) und das Ammerland-Hospiz(2010). Die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ ist für diese Institutionen Programm.

Die fünf Leitsätze der Charta formulieren Aufgaben, Ziele und Handlungsbedarfe, die helfen sollen, die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland zu verbessern. Der erste Leitsatz ist dabei die maßgebliche Formulierung aus der Präambel: „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen“. Daneben sind die Anforderungen an die notwenigen Versorgungsstrukturen definiert, Standards für die Aus- Fort- und Weiterbildung für die multiprofessionelle Behandlung festgelegt und Entwicklungsperspektiven durch interdisziplinäre Forschung benannt.

„Obwohl die Veränderungen der Altersstruktur unserer Gesellschaft, insbesondere das stetig steigende Lebensalter, häufig in der Öffentlichkeit und in den Medien thematisiert werden, sind Sterben und Tod immer noch nicht vollständig enttabuisiert und werden – gerade bei Betroffenheit im persönlichen Umfeld – weiterhin häufig verdrängt. Dabei kann es für Schwerstkranke und Sterbende sowie ihre Angehörigen sehr entlastend sein darauf vertrauen zu dürfen, auch am Ende des Lebens optimal betreut zu werden. Deshalb haben wir uns zur Unterzeichnung der Charta entschlossen“, unterstrich Landrat Jörg Bensberg bei der Unterzeichnung.

„Die Charta ist nicht nur ein Projekt von Institutionen und Organisationen: Jeder kann sich für die Anliegen der Charta einsetzen. Die Charta kann zum Anlass genommen werden, im persönlichen oder beruflichen Umfeld über wesentliche Anliegen von schwerstkranken und sterbenden Menschen in Deutschland zu sprechen und Veränderungen im Umgang damit anzuregen“, machte Schwalfenberg sein Anliegen deutlich.

Seit Veröffentlichung der Charta im September 2010 ist es gelungen, viele weitere Akteure in den Prozess einzubeziehen, die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den existenziellen Phänomenen um Sterben, Tod und Trauer zu fördern und die Ziele der Charta stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Fast 2 000 Organisationen und Institutionen sowie rund 24 000 Einzelpersonen – darunter zahlreiche Politiker aller Ebenen – haben sich bisher mit eigener Unterschrift für die Charta und ihre weitere Umsetzung eingesetzt.


Bildunterschrift:
Unterzeichnung der Charta im Kreishaus: Landrat Jörg Bensberg (rechts unten) und weitere Repräsentanten der Ammerland-Gemeinden: Bürgermeisterin Petra Lausch (Edewecht) und die Bürgermeister Dieter von Essen (Rastede), Matthias Huber (Apen), Klaus Groß (Westerstede), Jörg Pieper (Wiefelstede), Dr. Arno Schilling (Bad Zwischenahn) sowie der Vorsitzende des Hospizdienstes Ammerland Ulrich Schwalfenberg