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14.01.2019

Neujahrsempfang im Kreishaus

Rede von Landrat Jörg Bensberg zum 32. Neujahrsempfang am 11. Januar 2019:

Sehr geehrte Damen und Herren,

„… und nun zum Sport.»

Dieser Satz dürfte in Ihren Ohren „klingeln“. Sie hören ihn täglich – in verschiedenen Nachrichtensendungen im Fernsehen und am Radio, auf allen Kanälen. Und nun auch hier: beim 32. Neujahrsempfang des Landkreises Ammerland, zu dem ich Sie sehr herzlich willkommen heiße. Ich hoffe, Sie haben die Feiertage genießen können und sind gut ins neue Jahr gestartet. Und ich wünsche Ihnen, dass die Erwartungen, die Sie an 2019 knüpfen, in Erfüllung gehen. Viele von uns haben ja den genauso gebräuchlichen wie üblichen Vorsatz, im neuen Jahr mehr Sport zu treiben – zumindest steht das Umfragen nach auf Platz zwei der alljährlichen guten Vorsätze. Wir möchten Sie dabei mental unterstützen und haben unseren heutigen Neujahrsempfang unter das Leitmotiv „Sport“ gestellt.

Ich freue mich, dass so viele Vertreterinnen und Vertreter der das Ammerland repräsentierenden Gruppen und Einrichtungen unserer Einladung gefolgt sind. Angesichts des vorgesehenen Programms ist es hoffentlich in Ihrem Sinne, dass ich nur einige aus Ihren Reihen zur Begrüßung persönlich anspreche. Ich begrüße die Mitglieder des Deutschen Bundestages, des Niedersächsischen Landtages, den Ehrenkreistagsabgeordneten, die Bürgermeisterin, die Bürgermeister und die Ehrenbürgermeister der sechs Ammerländer Gemeinden. Ein besonderes Willkommen gilt den Freunden aus unserem polnischen Partnerlandkreis Pleszew: Herrn Landrat Maciej Wasielewski und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Rates Herrn Wojciech Maniak. Herr Landrat Wasielewski wird Sie im Anschluss an meine Ansprache persönlich begrüßen.

Und ich begrüße auch die Vertreterinnen und Vertreter der Medien, und bedanke mich für die stets faire Berichterstattung im Jahre 2018 und wünsche mir, dass es auch in diesem Jahr so rund laufen möge.

Für den heutigen Abend, diesem Topspiel vor heimischer Kulisse, habe ich wieder besondere Asse im Ärmel: Die Festrede des heutigen Empfangs hat den Titel „Aus der Dorfsporthalle zur Weltmeisterschaft“, und deshalb freue ich mich sehr über die Anwesenheit von Gästen, die engagiert und ehrenamtlich ihren Teil dazu beitragen, dass jungen Menschen der Sprung aus dem Ammerländer Sporttreiben in die Welt des Spitzensports gelingen kann. Gegenwärtig übernehmen im Ammerland fast 900 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtliche beziehungsweise nebenberufliche Aufgaben im Sport. Und das sind nur die, die beim Kreissportbund erfasst sind; dazu kommen wahrscheinlich noch einmal doppelt so viele „Leistungsträger“, die „irgendwo aktiv“ im Sport mitmachen: denken wir nur an die vielfältigen Einsätze der Eltern. Ich möchte Ihnen daher ausdrücklich dafür danken, dass Sie mit Ihrem Engagement, Ihrer Arbeit und Ihrer Zeit mit dafür sorgen, dass die Sportlandschaft bei uns im Ammerland so vielfältig, attraktiv und leistungsstark aufgestellt ist!

Die Sportlerin, die ich gleich als Festrednerin begrüßen darf, ist eine der besten deutschen Handballerinnen und hat ihre großen handballerischen Fähigkeiten gerade erst bei der EM in Frankreich unter Beweis gestellt: Auch wenn es nicht ganz fürs Halbfinale gereicht hat, Angie Geschke war mit zwanzig Toren eine der besten deutsche Werferinnen. Die zweifache Torschützenkönigin der Bundesliga (2006 & 2016), die erste Bälle beim TuS Lübeck 93 und beim SC Buntekuh Lübeck geworfen hat und die 2013 mit dem Nationalteam WM-Siebte wurde, hat auf ihrem Weg „aus der Dorfsporthalle zur Weltmeisterschaft“ die Begleitung ehrenamtlicher Leistungsträger sehr zu schätzen gelernt. Für Oldenburgs ehemaligen Trainer Leszek Krowicki ist Angie Geschke eine "Ausnahmeathletin, sportlich wie menschlich" (www.nwzinside.de). Liebe Frau Geschke, schön, dass Sie heute hier sind!


Bevor gleich die berühmten Worte „… und nun zum Sport“ fallen möchte ich Ihnen kurz die Nachrichten aus dem Landkreis Ammerland vortragen.

Nach wie vor auf den oberen Tabellenplätzen ist unsere Jahresarbeitslosenquote: Mit 3,8 Prozent kann sie eine makellose Bilanz vorweisen. Das ist nicht nur der niedrigste uns bekannten Stand, gleichzeitig können wir uns über 43 000 (+/3,4 %) sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze freuen. Die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen lag im vergangenen Jahr bei 3,1 Prozent, bei den unter 20-Jährigen sogar bei nur 1,5 Prozent, womit wir in diesem Bereich bundesweit (3,3 %) mit an der Tabellenspitze liegen. So haben die meisten Ammerländer Jugendlichen dank unserer heimischen Unternehmen nach ihrem Schulabschluss gleich einen Ausbildungsplatz gefunden und können sich somit direkt und ohne Auszeit ins Spiel bringen.

Über einen gelungenen Saisonabschluss kann sich auch das Team unserer Wirtschaftsförderung freuen: Mit einem Förderbudget von rund 800.000 Euro wurden 2018 etwa 14,8 Millionen Euro gewerblicher Investitionen von Ammerländer Unternehmen gefördert. 72 Förderanträge wurden positiv beschieden und damit die Schaffung von 175 Dauerarbeitsplätzen – darunter 22 Ausbildungsplätze – begleitet. Insgesamt waren es in den letzten drei Jahren 550 Arbeitsplätze, deren Entstehung wir mit Fördermitteln unterstützen konnten – und das trotz der auch bei uns bestehenden Fachkräfteproblematik.

Und die „Einzelbetriebliche Investitionsförderung“ der NBank, die Investitionen von Existenzgründern und Bestandsunternehmen ab 50.000 Euro fördert, feierte nach mehrjähriger Pause ein erfolgreiches Comeback: 74 kleine und mittlere Unternehmen wurden über dieses recht aufwendige und komplizierte Förderprogramm der NBank beraten. Dank der starken Schlussoffensive im Dezember mit allein sechs Big Points wurden von der NBank für insgesamt 13 Vorhaben mit Investitionen von fast 25 Millionen Euro Zuschüsse in Höhe von circa 4,6 Millionen Euro bereitgestellt. Drei weitere Anträge mit einem Investitionsvolumen von 13 Millionen Euro und beantragten Zuschüssen von 2,4 Millionen Euro befinden sich auf der Zielgeraden, so dass sich die geförderten Investitionen auf 35 Millionen Euro und die Zuschüsse auf rd. 7 Millionen Euro erhöhen könnten, wenn es keinen Spielabbruch wegen fehlender Fördermittel gibt.

Eine Runde weitergekommen sind wir in der Breitbandliga: Als einer der ersten Landkreise in Niedersachsen an den Start gegangen haben wir – quasi schon in der ersten Halbzeit – das Projekt Nordost erfolgreich abgeschlossen. Und während noch aktuell die zweite Halbzeit mit dem Projekt Südwest läuft, haben wir auch schon die höchste Spielklasse im Blick: Um die fast 6 000 im Kreisgebiet verstreuten noch nicht erschlossenen Gebäude und unsere Schulen mit optimaler Schnelligkeit ins World Wide Web zu bringen, haben wir gedankenschnell und offensiv auf das im August 2018 vom Bund ausgerufene Gigabit-Ziel für 2025 und den im selben Monat veröffentlichten Niedersächsischen Masterplan Digitalisierung reagiert. Zwar hatten uns Bund und Land eine „beispiellose Ausbauoffensive“ versprochen, aber die vom Bund gewährten Fördermittel zum Ausbau der WLAN-Infrastruktur in Höhe von 50 Prozent der Kosten und der zu erwartende kleine Millionenbetrag des Landes werden bei Weitem nicht ausreichen, um alle diese Gebäude mit Bandbreiten über 30 Mbit/s zu versorgen. Deshalb werden wir unsere Kräfte mobilisieren und zusammen mit unseren Gemeinden/der Stadt die nicht von Bund und Land gedeckten Kosten im zweistelligen Millionenbereich selbst übernehmen. Ausdrücklich hervorheben möchte ich an dieser Stelle den Teamgeist von Stadt und Gemeinden, die tatkräftig und in geschlossener Mannschaftsleistung hinter dem Aufbruch des Ammerlandes in die Gigabitgesellschaft stehen.

Internet und Digitalisierung sind auch bei uns in der Verwaltung Topthemen. Einen starken Auftritt haben wir mit unserer aktualisierten Landkreis-Website (ammerland.de) hingelegt, die bereits mit ihrer frischen Optik, neu strukturierten Inhalten und einer höchst nutzerfreundlichen Navigation überzeugen kann. Auch die Qualifikationsrunde bei der Einführung der Online-Terminvergabe in der Zulassungsstelle haben wir gut überstanden: Wir konnten mit verkürzten Wartezeiten und besserer Planbarkeit durch effizient gesteuerte Besucherströme bei unseren Besucherinnen und Besuchern punkten, sodass wir inzwischen das Zeitfenster von sechs Terminmöglichkeiten pro Tag auf sportliche 22 erweitert haben. Und wir gehen nicht nur im Straßenverkehrsamt in die Verlängerung, sondern planen derzeit auch für andere Fachämter Online-Terminvereinbarungen.

Und noch eine Mitteilung zum Thema Digitalisierung: Auf allen Positionen gut einsetzbar ist die kostenlose Informations-App BIWAPP, die Hinweise zu Schadens- und Katastrophenlagen, Gefährdungen im Landkreisgebiet, Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdiensts (DWD), Hochwasser, Großbränden, schweren Unfällen, Tierseuchen, Straßensperrungen und Schulausfällen direkt auf Smartphones, Tablets oder Smartwatches sendet. Seit der offiziellen Inbetriebnahme im April 2018 haben ca. 8 000 Bürgerinnen und Bürger aus dem Ammerland die App heruntergeladen.

Von den Sirenen in der Tasche zur Bildung in neuem Gewand: Mit dem Neubau des Bildungs- und Beratungszentrums in Westerstede (Am Esch 10) hat unser Eigenbetrieb Immobilienbetreuung (IB) wieder einen Volltreffer gelandet. Das neue BBZ wurde in weniger als zwei Jahren im vorgesehen Kostenrahmen fertiggestellt und stößt bei den dort Beschäftigten sowie den Besucherinnen und Besuchern auf positive Resonanz.

Im Zusammenspiel mit einem Architekturbüro aus Bremen hat die IB auch auf dem Gelände des Klinikzentrums Westerstede eine souveräne Leistung abgeliefert: Bei laufendem Betrieb wurde die operative Intensivstation umgebaut und erweitert. Und für die Saison 2019 planen wir, dass der Neubau eines Personalwohnheims mit 78 Wohnungen für die Ammerland Klinik und für das Bundeswehrkrankenhaus im Frühjahr 2019 abgeschlossen wird. Weiterhin wird auf dem Gelände des Klinikzentrum Westerstede neben dem bereits vorhandenen ein zusätzliches Parkhaus errichtet: Die bereits jetzt verfügbaren ca. 1 000 kostenfreien Stellplätze sollen um 350 weitere ergänzt werden, von denen 200 dem Bundeswehrkrankenhaus zugeordnet und von diesem auch finanziert werden.

Intensiv und temporeich war das vergangene Jahr für unser Jugendamt. Obwohl es auch in 2018 mit hohen Fallzahlen, knappen Ressourcen, Mitarbeiter-Fluktuation und damit mit hohem Druck zu kämpfen hatte, stand es wie ein Fels in der Brandung. Besonders die Meldungen von Kindswohlgefährdungen und die Inobhutnahmen sind stark gestiegen. Diese Entwicklung, die landesweit festzustellen ist, erscheint auf den ersten Blick alarmierend, entpuppt sich jedoch bei näherem Hinsehen eigentlich als gute Nachricht. Denn alle Experten sind sich darüber einig, dass die Steigerung der Fallzahlen in direktem Zusammenhang mit der deutlich verbesserten Aufgeklärtheit und einer geschärften Wahrnehmung in der Bevölkerung steht. Dadurch verschieben sich viele Fälle vom Dunkelfeld ins Hellfeld. Aber das hat auch seinen Preis: Im Bereich der Sozialen Hilfen haben wir überplanmäßige Finanzmittel von insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Wenn Frauen und ihre Kinder allerdings vor häuslicher Gewalt fliehen müssen, reichen all diese Maßnahmen nicht aus. In solchen prekären Fällen brauchen sie einen anonymen Schutz- und Zufluchtsort. Hier ist der Lückenschluss bereits beschlossene Sache und ein gemeinsames Frauenhaus mit dem Landkreis Wesermarsch ist in der Vorbereitungsphase.

Von den Unterstützungsangeboten für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder zu den Unterstützungsangeboten für ältere Menschen: Mit seinem komplexen und detaillierten Kreisseniorenplan ist der Landkreis Ammerland bereits seit 15 Jahren makelloser Tabellenführer. Das Gros der Handlungsempfehlungen aus dem Seniorenplan und seiner ersten Fortschreibung ist bereits erfolgreich etabliert: Gute Beispiele dafür sind der Seniorenstützpunkt, das Pflege-Servicebüro und der deutliche Ausbau des Fahrangebots im Öffentlichen Personennahverkehr. Im vergangen Jahr haben wir mit der zweiten Fortschreibung des Seniorenplans die Gesundheitsförderung im Alter und die Entwicklung lokaler Handlungskonzepte für die Gemeindeebene in den Mittelpunkt gestellt.

Und mit einer Silbermedaille stolz aufs Treppchen gestiegen ist der Landkreis in puncto medizinische Versorgung am Lebensende: In einer Analyse der Bertelsmann Stiftung belegt das Ammerland mit seinen Angeboten der spezialisierten ambulanten Versorgung bundesweit den zweiten Platz!

Die Goldmedaille haben wir dann in einem ganz anderen Bereich bekommen: im Bereich Fahrradrouten. In der vom Land Niedersachsen durchgeführten Radverkehrsanalyse war ein Radverkehrsknotenpunkt in Bad Zwischenahn bei den mobilen Messstationen überzeugender Spitzenreiter. Dieser liegt natürlich auf der Ammerlandroute – mit insgesamt 180 Kilometern die Königsetappe unter den zwanzig Themenrouten des Landkreises. Diese haben insgesamt eine Länge von 1 200 Kilometern und sind dank unserer ADFC-Routenpaten und unseres hauptamtlichen Schilderwartes in Top-Qualität. Aber es gibt immer noch Luft nach oben: Um in die Liga der Top-Destinationen für den Radurlaub aufzusteigen, werden wir die Radverkehrsinfrastruktur noch weiter optimieren und in diesem Jahr zusammen mit unseren Gemeinden/der Stadt 500.000 Euro investieren.

Warum ist Sport für den Landkreis Ammerland ein so wichtiges Thema? Naja, Sport fördert Teamgeist, Respekt, Engagement und vor allem Fairness. Deshalb sehen der Landkreis Ammerland und seine Kommunen den Sport nicht als Kostenfaktor, sondern als kostbares Investitionsgut. Allein im vergangenen Jahr haben Landkreis und Gemeinden gemeinsam fast fünf Millionen Euro für den Sport aufgebracht. Der Landkreis hat sich 2018 die Sportförderung über 800.000 Euro kosten lassen und auch für dieses Jahr sind 828.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Und wenn das Ergebnis unserer hohen Investitionen ist, dass – quasi als Rendite – mehr als jede dritte Ammerländerin und jeder dritte Ammerländer durch sportliche Aktivitäten gesünder, aktiver, friedlicher und geselliger ist, dann ist jeder Cent, den wir unmittelbar und mittelbar für den Sport ausgeben, sehr gut angelegt.

Vorrausetzung für Würfe dieser Größenordnung ist eine solide Haushaltslage. Hier sind wir auch weiterhin auf der Erfolgsspur: Für das Jahr 2019 plant der Landkreis mit einem Überschuss von 2,1 Millionen Euro, und auch für die Folgejahre werden jährliche Überschüsse erwartet – trotz der stetig steigenden Anforderungen im Sozial- und Jugendhilfeetat. Gleichzeitig haben wir unsere Schulden seit dem Höchststand vor sieben Jahren um mehr als die Hälfte verringert (von 37,2 auf 17,7 Mio. Euro). Bis Ende 2022 wollen wir unsere Schulden sogar auf 11,6 Millionen Euro reduzieren, um zukünftige Haushalte zu entlasten und neue finanzielle Spielräume gewinnen zu können. Und trotzdem können wir mit unserem Investitionsprogramm 2019 einen furiosen Start in das neue Jahr hinlegen: 22,4 Millionen Euro fließen in die Ammerländer Infrastruktur, soviel wie nie zuvor. Den Löwenanteil daran haben mit 6,7 Millionen Euro die Ausgaben für Kreisstraßen und Radwege . Für die Erweiterung der Berufsbildenden Schulen Ammerland werden im Jahr 2019 4,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, und für den Breitbandausbau sind bereits 4,6 Millionen Euro vorgesehen. Dieser starke Auftritt wird auch in 2019 ohne die Aufnahme von Krediten aus eigener Kraft finanziert, und das wird auch für die zukünftigen Investitionen in den Folgejahren gelten.

Ich freue mich gemeinsam mit Ihnen, meine Damen und Herren, auf das neue Jahr, in dem wir uns für die wichtigen Dinge im Leben – und damit meine ich natürlich auch, aber nicht nur den Sport – mehr Zeit nehmen sollten. Ich wünsche ich Ihnen, Ihren Angehörigen sowie Ihren Unternehmen, Verbänden und Organisationen ein gutes, gesundes, erfolgreiches, ein bewegendes und bewegtes Jahr 2019.


Und nun zum Sport!

Ich trete mit meinem Beitrag nun in die Cooldown-Phase ein und spiele den Ball zu unserer Festrednerin, die sich schon in der Aufwärmphase befindet: Mit 33 Jahren ist die Rückraumspielerin – neuerdings auch Linksaußen – immer noch die Spielmacherin beim VfL und eine unverzichtbare Stütze in der Nationalmannschaft, für die sie bei der EM in Frankreich zwanzig Tore erzielt hat.

„Im Sport ehrgeizig, explosiv, unorthodox und unberechenbar, außerhalb des Spielfeldes offen, optimistisch, lebensfroh – so beschreiben Freunde, Zeitgenossen und Mitspielerinnen Angie Geschke“ (Munzinger-Archiv). Der Handballsport liegt ihr im Blut. Als Tochter einer Bundesligaspielerin ist sie nach eigener Aussage in Sporthallen großgeworden, wo sie auf und zwischen den Sporttaschen geschlafen hat: „Sobald ich sitzen konnte, habe ich Bälle gefangen“ (Fancorner VfB Oldenburg) und „Wenn man mit einer Handball-Mama aufwächst und dauernd mit ihr unterwegs ist, bekommt man schnell alles beigebracht“ (handball.de, 5.10.2014). Mit sechs Jahren begann sie im Verein bei TuS Lübeck 93, wechselte dann zu Buntekuh Lübeck. Mit dem Frankfurter HC war sie deutsche Meisterin (2004) und Pokalsiegerin (2003), mit dem VfL Oldenburg gewann sie viermal den Pokal (2009, 2012, 2015, 2018) und einmal den Supercup (2009). Mit dem Nationalteam wurde sie 2006 EM-Vierte, 2013 WM-Siebte und 2018 nach der Niederlage gegen die Niederlande EM-Neunte. Im Nationalteam bestritt Angie Geschke seit ihrem Debüt vor zwölf Jahren 110 Länderspiele, in denen sie 210 Tore warf.

Die Handballerin, die auch nach Auslandsstationen in Dänemark beim Spitzenklub Randers HK und in Norwegen bei Vag Vipers HK Kristiansand stets zum VfL Oldenburg zurückgekehrt ist, ist bei ihrem Heimatverein Kapitänin, Führungsspielerin und Publikumsliebling. Der ehemalige Oldenburg-Trainer Leszek Krowicki lobte die nach allgemeiner Einschätzung "wichtigste Spielerin des VfL" als Rundum-Persönlichkeit: "Ihre unkonventionelle Art Handball zu spielen – das ist das, was typisch für Angie ist: ihr Abwehrverhalten, ihre unkonventionelle Wurfart, ihre Möglichkeiten, mit anderen Spielerinnen zu kommunizieren." Frau Geschke, Sie sind am Ball!