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24.10.2022

Behindertenbeirat: Mobile Induktionsschleife für Menschen mit Hörschädigung erfolgreich eingesetzt

In der letzten Sitzung des Behindertenbeirates des Landkreis Ammerland kam erstmalig eine mobile Induktionsschleife als Hörübertragungsanlage für Menschen mit Hörschädigung erfolgreich zum Einsatz. Dieses Gerät überträgt das Gesprochene verlustlos auf die Hörsysteme (Cochlea-Implantat und Hörgeräte)  hörge­schä­digter Menschen. „Diese Technik ermöglicht uns eine direktere Kommunikation und ist für mich, aber auch für alle Mitglieder des Behindertenbeirates eine deutliche Erleichterung“, lobte Heidi Oltmanns.

„Wenn man Barrierefreiheit hört, denkt man zunächst an Rampen für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind. Barrierefreiheit hat aber viel mehr Aspekte!“, erklärte Heidi Oltmanns, Mitglied des Behindertenbeirates und seit einigen Jahren aufgrund einer hochgradigen Hörbehinderung Trägerin zweier sogenannter Cochlea-Implante. „Denn trotz akustischer Hilfsmittel wie Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten ist die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen für Menschen mit Hörschädigungen oft schwierig: Hintergrundgeräusche oder eine Raumakustik mit Echo, wie es in Kirchen oder größeren Sälen vorkommt, werden als extrem störend empfunden“, klärte Heidi Oltmanns auf.

Sie selbst sei trotz der Cochlea-Implantate oft darauf angewiesen, die Lippen und Mund­bewegungen von Sprechenden deutlich zu sehen, also von den Lippen zu lesen. In größeren Diskussionsrunden, wie bei Sitzungen des Behindertenbeirates, ist dies nur schwer möglich. Zudem, erklärte Heidi Oltmanns weiter, sei es kaum erreichbar, die Gebärdensprache in ihrer Komplexität perfekt zu erlernen, wenn man erst im Erwachsenenalter ertaubt ist. Daher sind viele Menschen mit Hör­schädigung trotz vorhandener eigener Hörgeräte oder Cochlea-Implantate auf weitere Technik angewiesen, um an öffentlichen Veranstaltungen aktiv teilnehmen zu können.

Der Einsatz der mobilen Hörübertragungsanlage kann nach vorheriger Anmeldung für Termine im Kreishaus genutzt werden. Die Anlage ist mobil und mit den gängigen Hörgeräten und Cochlea-Implantaten kompatibel. Dadurch ist es für Menschen mit Hörschädigung zukünftig möglich, auch ohne auf eine Begleitperson angewiesen zu sein, einen Termin wahrzunehmen.

Auf dem Bild sehen Sie Andreas Retzlaff, Heide Oltmanns und Dr. Silke Bednarz, Behindertenbeirat Landkreis Ammerland.