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06.11.2018

Meister Isegrim für Schulbildung präpariert

Das Präparat eines echten Wolfes kann das Ammerländer Projekt „Den Wölfen auf der Spur“ ab sofort für seine Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Bei einem Pressetermin stellten Susanne Bürig und Ute Aderholz vom Umweltbildungszentrum den präparierten Isegrim vor. Dank finanzieller Förderung durch die Regionale Stiftung der Landessparkasse zu Oldenburg (2.050 Euro) und den Landkreis Ammerland (1.000 Euro) konnte die Wolfsfähe für die anschauliche Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit erworben und vom Tierpräparator Andre Westerkamp aus Barßel aufgearbeitet werden.

„Der Wolf ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Danach ist es verboten, Wölfe zu fangen, zu verletzten oder zu töten. Diese Fähe allerdings ist im Heidekreis einem Unfall zum Opfer gefallen und dann zur DNA-Analyse zum Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin gebracht worden. Die notwendigen Genehmigungsverfahren für den Transport und die Präparation konnten wir unbürokratisch mit dem zuständigen Heidekreis abwickeln, sodass der Wolf nun dem Projekt des Umweltbildungszentrums zur Verfügung steht“, berichtete Dr. Thomas Jürgens, Dezernent für Bau, Umwelt und Ordnung.

„Den Wölfen auf der Spur“ heißt das Projekt des Umweltbildungszentrums Ammerland, bei dem seit 2015 Schülerinnen und Schülern die Biologie und die Lebensweise, aber auch der Nutzen und die Probleme im Hinblick auf die Rückkehr der Wölfe vermittelt werden. „Das Grundprinzip der Kurse zum Thema Wolf ist ein sachlicher, wertneutraler Umgang mit der Thematik im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und ständig aktualisierter Daten. Mit Präparaten wie dem Wolf vermitteln wir auch den Umgang mit Wildtieren. Die Nachfrage ist groß; bis Februar 2019 sind wir schon ausgebucht“, freute sich Suanne Bürig.

Klaus Blum, Regionale Stiftung der LzO, hat die Aufbereitung des Präparats gern unterstützt: „Das Anliegen unserer Stiftung ist eine Förderung von Bildungsarbeit ohne Ideologisierung und auf sachlicher Ebene. Das Wolfspräparat bietet höheren Jahrgängen eine gute Basis für tiefergehende Diskussionen rund um die Problematik Wolf“.

Dem schloss sich die Kreisjägermeisterin Talke Ruthenberg an und unterstrich, dass „dieses lebensechte Präparat durch seine Anschaulichkeit auch für die Jagdausbildung außerordentlich wertvoll“ sei. Tierpräparator Andre Westerkamp bedauerte, dass es immer weniger Präparationen gäbe, da diese als natürliche Anschauungsobjekte für Kinder und Jugendliche und ihr wachsendes Naturverständnis wichtig wären: „Diese Fähe ist meine erste Präparation eines Wolfes und durchaus etwas Besonderes: Zum einen ist das Präparat mit einem Identitätsnachweis gechipt worden, zum anderen war der Arbeitsaufwand enorm: Ich habe vier Monate dafür gebraucht und sieben Meter Garn verarbeitet. Auch die innere natürliche Struktur des Tieres wurde exakt nachgearbeitet.“


Auf dem Bild von links nach rechts: Anika Böries (kniend), Uwe Bruns, Ralf Lohse, Klaus Blum, Talke Ruthenberg, Andre Westerkamp, Dr. Thomas Jürgens, Ute Aderholz, Susanne Bürig (kniend)