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19.12.2019

Offene Ohren gesucht - Sorgen- und Krisentelefon braucht Verstärkung

Sie hören vor allem zu: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sorgen- und Krisentelefons. Für Menschen in seelischen Notlagen sind sie unter der kostenfreien Rufnummer 0800 26 222 26 erreichbar. Was besprochen wird, ist vertraulich. Für den Einsatz am Telefon sucht die Einrichtung, die vom Landkreis Ammerland getragen wird, dringend Verstärkung.

Über zwanzig aktive Beraterinnen und Berater gehören zurzeit zum Team des Sorgen- und Krisentelefons, das 2001 an den Start gegangen ist. Sie sorgen dafür, dass täglich in zwei Schichten von 14 bis 22 Uhr Anrufe entgegengenommen werden. “Das Wichtigste ist, zuhören zu können“, betont eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, für die ebenso wie für die Anrufer und Anruferinnen Anonymität gilt.

Die Sechzigjährige ist von Anfang an dabei und schildert ihren Eindruck, dass sich die Beweggründe der Ratsuchenden in dieser Zeit verändert haben: “Früher waren es eher Alltagssorgen, die die Anruferinnen und Anrufer bewegt haben, heute spielen vor allem psychische Probleme eine Rolle.“ Die Themen variieren: Anruferinnen und Anrufer suchen Entlastung bei drängenden Sorgen und Krisen, viele fühlen sich einsam, leiden an einer psychischen Erkrankung, fühlen sich alleingelassen mit akuten familiären Problemen oder einem Beziehungskonflikt, haben persönliche Verluste erlitten und sind verzweifelt, ratlos, hoffnungslos. „Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit greifen verstärkt Menschen zum Hörer“, berichtet einer der weniger im Team vertretenen Männer.

„Es ist schon eine Herausforderung, auf all diese Themenfelder empathisch zu reagieren“, erklärt Monika Rieck, Diplom-Pädagogin und Familientherapeutin. „Deshalb werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krisentelefons in psychologischer Gesprächsführung geschult und erhalten von der Beratungsstelle regelmäßige Fortbildungen und Supervisionen. Der berufliche Hintergrund unserer Ehrenamtlichen ist sekundär; wichtiger ist uns, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen für die Probleme anderer Menschen sind und sich einfühlen können, ohne gleich mit Ratschlägen daherzukommen“, betont Monika Rieck und Werner Folkers, Diplom-Psychologe und Familientherapeut in der Beratungsstelle, versichert: „Auch wenn unsere ehrenamtlichen Kräfte die Anrufe zu Hause über ein spezielles Telefon entgegennehmen, bleiben sie nicht mit den Alltagssorgen und Krisen der Anruferinnen und Anrufer allein. Im Hintergrund steht ein gut eingespieltes Team, das zuverlässig Ansprache und Rückhalt bietet und sich sehr über Verstärkung freuen würde“.

Nähere Informationen sind von Werner Folkers oder Monika Rieck in der Beratungsstelle unter der Telefonnummer 04488 56-5900 zu erhalten.