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07.12.2017

Verwaltungsbericht des Landrates zur Kreistagssitzung am 07. Dezember 2017


„Gute Aussichten zum Jahresende“ titelte die NWZ in puncto Arbeitslosigkeit in unserem Landkreis: „Quote mit 3,8 Prozent im Ammerland deutlich unter dem Vorjahr“. Tatsächlich ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent (2016: 4,1 %) deutlich gesunken, und auch im Vergleich zum Vormonat ist nur ein leichter Ausschlag nach oben feststellbar (3,7%). Vom November-Blues also keine Spur: 2.495 Menschen waren ohne Arbeit, im Vorjahr waren es im November noch 161 mehr.

Der Aufwärtstrend zeigt sich auch an der Arbeitslosenquote jüngerer Menschen bis 25: Dort liegt sie bei 2,8 Prozent und bei den unter 20-Jährigen sogar nur bei 1,5 Prozent. Die niedrigen Arbeitslosenzahlen im Ammerland und die gute Versorgungsquote der Schulabgängerinnen und Schulabgänger kommen nicht von ungefähr, sondern sind auf der Grundlage eines Maßnahmenpakets speziell für diesen Personenkreis, an dem sich der Landkreis Ammerland auch mit finanziellen Mitteln beteiligt, entstanden.

Auch bei der beruflichen Integration geflüchteter Menschen gibt es deutliche Lichtblicke im jahreszeitlich bedingt eher dunklen November: Im Sommer haben 17 Jugendliche eine Ausbildung im dualen oder schulischen Bereich begonnen. Darüber hinaus konnten bis zum November 110 Menschen in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden, die Zahl der arbeitslosen ausländischen Menschen ist demzufolge gegenüber dem Vorjahr um 114 gesunken. Zurzeit sind noch 460 Ausländerinnen und Ausländer als arbeitslos gemeldet. Das dynamische Beschäftigungswachstum setzt sich fort, die Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften klettert auf immer neue Höchststände: Mit insgesamt 974 Job-Angeboten gibt es 22 mehr als im Vormonat bzw. 25 mehr als im November 2016.

Positives weiß auch der Eigenbetrieb Immobilienbetreuung zu vermelden: Die Arbeiten für den Neubau des Bildungs- und Beratungszentrums in Westerstede verlaufen planmäßig. Die Rohbauarbeiten sind fast abgeschlossen, der Zimmermann ist mit der Erstellung des Dachstuhls weit vorangekommen, zurzeit werden die Fenster eingebaut. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2019 beendet sein.

Von inzwischen abgeschlossenen Maßnahmen berichtet das Straßenverkehrsamt: Beendet wurde die Erneuerung der Fahrbahn an der K 347 von Westerstede nach Hollwege. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf etwa 435.000 Euro. Außerdem wurde der Belag der Radwegbrücke an der K 336 (Apen, Ammerlandstraße) erneuert, indem das vorhandene Holz gegen witterungsbeständige GFK-Lamellen ausgetauscht wurde. Dafür wurden Mittel in Höhe von 42.000 Euro bereitgestellt.

Die in diesem Jahr angebotenen 15 Termine für Fahrsicherheitstrainings waren komplett ausgebucht. Insgesamt 79 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer nahmen an acht Fahrsicherheitstrainings teil sowie 70 Autofahrerinnen und Autofahrer an sieben Fahrsicherheitstrainings. Die Resonanz war durchweg positiv, die Termine im nächsten Jahr sind schon jetzt heiß begehrt.

Enorm gute Kritiken erhielt auch ein weiteres Angebot für Autofahrerinnen und Autofahrer, das der Landkreis Ammerland in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht Ammerland, der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland sowie dem Kreisseniorenbeirat seit letztem Monat für die ältere Generation anbietet. Bei der Auftaktveranstaltung „Fit im Auto“ für Menschen ab 65 Jahren auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände Oldenburg nutzten Mitglieder des Kreisseniorenbeirats Ammerland die Möglichkeit, in einem zwanglosen Rahmen ihre Kenntnisse hinterm Lenkrad im Beisein von Experten zu überprüfen. Nach den Berichten darüber standen die Telefone im Straßenverkehrsamt nicht mehr still. Innerhalb von zwei Tagen waren alle Plätze für die im nächsten Jahr vorgesehenen Termine restlos ausgebucht; eine lange Warteliste existiert bereits. Um den weiteren inzwischen hundert Nachfragen gerecht zu werden, habe ich entschieden, im Jahr 2018 weitere fünf Termine anzubieten und die hierfür erforderlichen Mittel überplanmäßig bereitzustellen.

Wer sich allerdings beim Autofahren nicht mehr sicher genug fühlt oder sich auch aus anderen Gründen gegen das eigene Fahren entscheiden möchte, kann seinen Führerschein beim Landkreis abgeben und wird für sein vorbildliches Verhalten mit einer Ammerländer Genussbox und Fahrscheinen für öffentliche Verkehrsmittel belohnt: 160 Ammerländerinnen und Ammerländer haben sich inzwischen an dieser Aktion beteiligt und sind hoffentlich in puncto ÖPNV oder anderer Alternativen auf den Geschmack gekommen. Nur zum Vergleich: Vor Einführung dieser Anerkennung gab es pro Jahr nur zwischen 20 und 30 Personen, die freiwillig auf den Führerschein verzichteten.

Die seit 2015 bestehende Möglichkeit, sich den Gang zur Zulassungsstelle zu sparen und ein Fahrzeug auch online außer Betrieb zu setzen, wurde um ein weiteres Online-Angebot erweitert: Ein abgemeldetes Fahrzeug kann nun auch auf dieselbe Halterin bzw. denselben Halter wiederangemeldet werden. Es ist vorgesehen, dieses i-Kfz-Verfahren in den nächsten Jahren auch auf Neuzulassungen auszuweiten.

Zum siebten Mal in Folge verzeichnet der Landkreis Ammerland über 22.000 Zulassungen im Jahr. 2017 wurden bis zum 30. November insgesamt 23.886 Fahrzeuge zugelassen. Damit übersteigen die Zulassungszahlen wieder einmal die Zahlen des Vorjahres, wenn auch nur geringfügig (per 30.11.: 443 Fahrzeuge mehr).

Wir verabschieden uns thematisch aus dem Straßenverkehrsamt, bleiben aber beim Thema Mobilität. Eine Radverkehrsanalyse des Landes Niedersachsen zeigte deutlich, dass die meistfrequentierten Fahrradrouten Niedersachsens im Ammerland liegen: Die Messstation am Seerosenweg in Bad Zwischenahn erreichte im Jahr 2016 einen Spitzenwert von rund 240.000 Radfahrerinnen und Radfahrern und liegt damit klar vor Schillig (134.000 Radler) und Wiesmoor (94.000 Radler). Diese vergleichsweise hohe Frequenz belegt, dass der Landkreis Ammerland mit seiner radtouristischen Infrastruktur sehr gut aufgestellt ist. Zu verdanken ist das dem Konzept der zwanzig einheitlichen Themenrouten, die von äußerst engagierten ADFC-Routenpaten und unserem hauptamtlichen Schilderwart bestens in Schuss gehalten werden.

Auch das Bauamt kann sich über einen positiven Trend freuen: Die Zahl der Genehmigungen hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. 1.072 Anträge zur Durchführung von Bauvorhaben wurden gestellt, etwa neun Prozent mehr als im Vorjahr (987). Auch die Anzahl der im Amt für Bauwesen und Kreisentwicklung registrierten Gesamtvorgänge hat mit 1.992 Vorgängen das schon vergleichsweise hohe Niveau des Vorjahres noch übertroffen (2016: 1884 Vorgänge; Stand jeweils 30.11.). Auffällig ist die deutliche Zunahme der Mitteilungen zur Durchführung genehmigungsfreier Bauvorhaben: Die Steigerungsrate beträgt 39 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die für 2017 kalkulierten Einnahmen aus den Baugenehmigungsgebühren sind bereits jetzt übertroffen, sodass sich auch hier das insgesamt erfreuliche Gesamtbild widerspiegelt.

Im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen darf ich mich herzlich für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen ruhige und gesegnete Weihnachtstage und uns allen ein gesundes und entspanntes Jahr 2018.