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28.03.2019

Verwaltungsbericht des Landrates zur Kreistagssitzung am 28. März 2019

„Frühjahr bringt Aufschwung“, verkündet die NWZ in den ersten frühlingshaft anmutenden Tagen dieses Jahres Anfang März optimistisch, und tatsächlich waren bei uns im Landkreis zum Stichtag (13.02.) 233 weniger Frauen und Männer ohne Job als noch im Vormonat Januar: Registriert waren 2 845 Menschen ohne Arbeit, 244 weniger als im Vorjahr (3 089). Damit ist die Quote von 4,7 auf 4,3 Prozent gefallen: ein Rekordtief für diesen Monat (2018: 4,7 %). 345 Menschen traten eine neue Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt an (– 8 im Vergleich zum Vorjahr) und 252 begannen eine Aus- oder Weiterbildung (+ 35 im Vergleich zum Vorjahr). Die sozialversicherungspflichtigen Stellenangebote (591 Stellen seit Jahresbeginn, + 75 im Vergleich zum Vorjahr) und die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind weiter auf Wachstumskurs (992 Stellen im Bestand, + 0,8 % im Vergleich zum Vorjahr).

Und eine weitere Erfolgsmeldung aus dem Bereich des Jobcenters: 2 258 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Landkreis Ammerland haben im Jahr 2018 (2011: 1 209) einen Antrag auf Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket gestellt. Inzwischen bearbeitet das Jobcenter pro Jahr 12 500 Anträge (2011: 5 908) und zahlt insgesamt zwei Millionen Euro an Leistungen für Lernförderung, Klassenfahrten, Tagesausflüge, Schülerbeförderung und Schulbedarf oder für die Mittagsverpflegung in den Schulen aus. Besonders die Zuschüsse für Lernförderung waren im vergangenen Jahr stark gefragt: 559 Schülerinnen und Schüler nahmen sie in Anspruch.

Sehr nachgefragt war auch eine Veranstaltung zur bedarfsgerechten Daseinsvorsorge für die Bevölkerung in der Region Weser-Ems. Nachdem im letzten Jahr alle Landräte und Oberbürgermeister aus Weser-Ems den Masterplan „Innovation in der Daseinsvorsorge“ beschlossen haben, geht es jetzt in dessen konkrete Umsetzung. Dafür wurde im Dezember 2018 das sechszehnmonatige Projekt „Bündnis Innovation in der Daseinsvorsorge“ gestartet und im Zuge dessen bei der „Dieter Meyer Consulting GmbH“ in Oldenburg eine Servicestelle eingerichtet, die die Themen des Masterplans bekannt machen und den entsprechenden Akteuren bei der Realisierung von Projektideen in der Region beratend und unterstützend verbindlich zur Seite stehen wird. Dazu könnten zum Beispiel verbesserte Mobilitätskonzepte oder neue Ansätze für eine bedarfsgerechte ärztliche oder pflegerische Versorgung gehören. Der Landkreis Ammerland begleitet diesen Prozess im Rahmen der Wirtschaftsförderung als vorsitzender Landkreis der Arbeitsgemeinschaft der Landkreise und kreisfreien Städte in Weser-Ems in der Gesamtkoordination und trägt die Verantwortung für die zeitgerechte Umsetzung der einzelnen Arbeitspakete.

Von innovativen Mobilitätskonzepten im Masterplan zum traditionellen Bus-Linienverkehr mit bedarfsorientiertem Angebot: Auf der Linie 340 (Jaderberg – Rastede – Oldenburg) werden nach der Beschlussfassung des Kreistages zusätzliche Fahrten am Sonntag angeboten. Die Busse der Linie 340 verkehren dann montags bis freitags im Stundentakt und samstags und sonntags im Zweistundentakt. Ich hoffe, dass das erweiterte Wochenendangebot noch mehr Menschen zum Busfahren animiert und die Fahrzeuge gut frequentiert werden. Der neue Fahrplan der Linie 340 ist auch im Internet zu finden.

Wir bleiben noch beim Thema Straßenverkehr: Um die Sicherheit bei Ausflügen zu erhöhen, hat der Landkreis Ammerland Tagespflegepersonen mit knallgelben, reflektierenden Warnwesten für ihre Schützlinge ausgestattet. „Gut betreut in Kindertagespflege“ lautet der Aufdruck auf den Westen, die im Übrigen auch für Erwachsene beim Straßenverkehrsamt erhältlich sind – dann allerdings mit Landkreis-Ammerland-Aufdruck.
Voll im Trend ist der Landkreis Ammerland als Urlaubsregion. Das belegen die Übernachtungszahlen, die im letzten Jahr mit fast 1,4 Millionen (1 363 502, Quelle: Landesamt für Statistik) ein Rekordhoch erreicht haben. Von diesen Übernachtungen entfielen 886 502 (2017: 867 637) auf gewerbliche Betriebe ab zehn Betten. Damit ist die Rekordzahl von 2017 nochmal um rund 2,1 Prozent (18 865 Übernachtungen) gestiegen. Überträgt man diese Steigerungsrate auf die Übernachtungszahl in privaten Betrieben, so kommt man für das Jahr 2018 auf zusammen 477 000 Übernachtungen in diesem „Gastgeberbereich“. Insgesamt ergibt sich daraus die schon genannte Übernachtungszahl von fast 1,4 Millionen.

Von den Erfolgen der Ammerland-Touristiker zu den Freuden unseres Eigenbe-triebes Immobilienbetreuung: Die Aufstockung des Kreishauses geht jetzt in die Endphase. Das Gerüst ist größtenteils entfernt, sodass alle Stellplätze wieder zur Verfügung stehen. Der Innenausbau wird noch bis in den Mai andauern, was uns den Bezug der Räume Anfang Juni 2019 anvisieren lässt.

Auch auf dem Gelände der Ammerland-Klinik können wir uns über zu Ende gehende Baumaßnahmen freuen: Die Arbeiten im Innenbereich des neuen Personalwohnheims werden voraussichtlich noch bis Ende April dauern. Parallel dazu werden die Außenanlagen hergerichtet, sodass das Gebäude Ende Mai bezogen werden kann.

Bei den Berufsbildenden Schulen Ammerland sind die Aufträge für eine Fenstersanierung in den Sommerferien 2019 erteilt; das ist der zweite Bauabschnitt. Weitere sind in den Folgejahren bis 2022 geplant. In diesen Zusammenhang möchte ich Sie auf das 50-jährige Schuljubiläum der BBS Ammerland hinweisen. Die BBS feiert dies Ereignis mit einem Tag der offenen Tür am kommenden Sonntag, dem 31. März 2019 von 11:00 bis 17:00 Uhr. Sie sind herzlich eingeladen!

Wie immer möchte ich Sie zum Abschluss des Verwaltungsberichts über Beschlüsse aus dem Kreisausschuss informieren: Zugestimmt wurde für ein weiteres Jahr dem Verzicht auf die Erhebung von Gebühren für Trichinenuntersuchungen für Wildschweine, die innerhalb des Landkreises Ammerland erlegt werden. Die Aussetzung der Gebühr soll den Anreiz in der Jägerschaft erhöhen, weiter zur Senkung der Schwarzwildbestände beizutragen. Damit sollen die Risiken eines Seucheneintrags der Afrikanischen Schweinepest (ASP) minimiert und eine schnelle Seuchenausbreitung verhindert werden.

Beschlossen wurde auch eine Kooperation des Landkreises Ammerland mit der „Musikfest Bremen GmbH“. Geplant ist, in einem Zeitraum von drei Jahren sechs Veranstaltungen durchzuführen. Veranstaltungsorte im Ammerland sind die fünf kreisangehörigen Gemeinden und die Stadt Westerstede. In diesem Jahr findet am 1. September ein Konzert in der St. Johannes-Kirche in Bad Zwischenahn statt und für den 13. September ist ein Konzert im Foyer des Gymnasiums in Edewecht vorgesehen. Jedes Konzert wird vom Landkreis mit 10.000 Euro bezuschusst. Dadurch werden die Preise für jedermann/jedefrau erschwinglich gehalten.

Vom Kulturdurst zum Frischwasser auf Knopfdruck: Durstigen Bürgerinnen und Bürgern steht ab sofort im Wartebereich der Zulassungsstelle ein Trinkwasserspender zur Verfügung. Aufgestellt wurde er vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV), der damit auf unser Wasser als wertvolles und qualitativ hochwertiges Lebensmittel aufmerksam machen möchte. Dafür versorgt er ab jetzt seine Mitgliedslandkreise und -gemeinden mit Trinkwasserspendern in öffentlich zugänglichen Gebäuden. An den Geräten können sowohl stilles als auch sprudelndes CO2-haltiges Tafelwasser – gekühlt und gefiltert – kostenlos gezapft werden.

Zum Abschluss meines Berichts komme ich zur polizeilichen Kriminalstatistik, die in diesem Jahr für den Landkreis Ammerland wieder einmal glänzend ausfällt. Die Gesamtzahl der registrierten Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland war seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr so niedrig wie 2018! Die polizeiliche Kriminalstatistik weist für den Landkreis Ammerland im Jahr 2018 nur 4 782 registrierte Straftaten auf, 36 weniger als 2017 (4 818); die Fälle von Wohnungseinbrüchen sanken sogar um 40,87 Prozent. Die Häufigkeitszahl des Jahres 2018 (Straftaten pro 100 000 Einwohner) – der Indikator für die durch Kriminalität verursachte Gefährdung – beträgt 3 875 Fälle (2017: 3 927) pro 100 000 Einwohner, damit liegt das Ammerland weit unterhalb des Gesamtwertes des Landes Niedersachsen (6 362). Mit dieser Häufigkeitszahl befindet sich der Landkreis Ammerland im Bereich der Polizeidirektion Oldenburg auf dem niedrigsten und auf Landesebene bei den Landkreisen an drittniedrigster Stelle.

Da gutes Wetter ja bekanntlich die Kriminalität steigen lässt, haben die Sturmtiefs „Franz“, „Gebhard“ und „Igor“ durchaus positive Aspekte für unsere Sicherheit im Ammerland. Seien Sie sich dessen bewusst und lassen Sie sich nicht von den rasanten Wetterwechseln aus dem Gleichgewicht bringen!

Jörg Bensberg
Landrat