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28.03.2023

Vorbereitung für den Ernstfall: Landrätin Karin Harms bei Übung der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen in Rostrup

Landrätin Karin Harms hat gemeinsam mit Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport Daniela Behrens, dem Polizeivizepräsidenten der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen Uwe Lange und dem Polizeipräsidenten der örtlich zuständigen Polizeidirektion Oldenburg Johann Kühme eine Übung der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen zur Vegetationsbrandbekämpfung am Zwischenahner Meer begleitet.

Die Besatzungen der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen (PHuStN) haben dort gemeinsam mit einer Crew der Polizei Sachsen sowie mit Unterstützung bayerischer Kollegen den fliegerischen Umgang mit Außenlöschbehältern (sogenannten Bambi Buckets) an Einsatzmaschinen trainiert. Die Übungen fanden an den Standorten Rastede (theoretische Grundlagen) sowie Rostrup statt. Auch das notwendige und reibungslose Zusammenspiel mit Feuerwehrkräften am Boden wurde geprobt: 35 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr des Landkreises Ammerland haben dort unterstützt.

Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport Daniela Behrens sagte bei dem Termin vor Ort: „Die Waldbrände im vergangenen Jahr in Niedersachsen wie auch in anderen Bundesländern haben noch einmal sehr deutlich gemacht, wie elementar ein funktionierender Brandschutz ist. Wir müssen hinsichtlich der Folgen des Klimawandels gewappnet sein, denn Wald-, Moor- und Vegetationsbrände machen auch vor Landesgrenzen nicht halt – und sie werden uns in der Zukunft immer häufiger fordern. Deshalb kommt der länderübergreifenden Zusammenarbeit auch eine große Bedeutung zu. Mit der heutigen Übung profitieren alle Beteiligten von den gemeinsamen Erfahrungen und stärken außerdem die Zusammenarbeit insgesamt. Die Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen verfügt bereits über eine entsprechende Expertise und konnte im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung eines Waldbrandes im Harz leisten. Damit die Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin ihre Arbeit so gut wie möglich ausüben können, haben wir als Landesregierung 2020 den niedersächsischen Aktionsplan zur Waldbrandbekämpfung ins Leben gerufen. Im Zuge dessen wurde erstmals die Ausrüstung eines außenlastfähigen Hubschraubers der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachen mit einem Lasthaken und Außenlastbehälter beauftragt. Seitdem übt auch die Polizei mit speziell geschulten Besatzungen Seite an Seite mit der Feuerwehr für eine verbesserte Brandbekämpfung aus der Luft – ein echter Fortschritt!“

„Wenn große Flächen brennen, zählt buchstäblich jede Sekunde. Das Fliegen mit Wasser gefüllten Bambi Buckets an einem Außenlasthaken bringt die Polizeihubschrauber im Löscheinsatz regelmäßig an ihre Leistungsgrenze. Eine umfangreiche Aus- und kontinuierliche Weiterbildung der Besatzungen der PHuStN liegt deswegen für uns im besonderen Interesse – auch im direkten Zusammenspiel mit Feuerwehrkräften am Boden. Die Landesgrenzen überschreitende Zusammenarbeit wird bei der Polizei schon in vielen Bereichen sehr lange und erfolgreich gelebt – nun auch in einem neuen und wichtigen Themenfeld. Darüber freue ich mich sehr“, brachte der Polizeivizepräsident der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen Uwe Lange seine Freude über die gute Kooperation bei dem Termin zum Ausdruck.

Die Hauptaufgabe der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen ist die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen am Boden bei der Suche nach Vermissten, beim Aufspüren von flüchtigen Tatverdächtigen und beim Aufklären von unwegsamem Gelände. Seit 2021 stellen sie sich einer weiteren Herausforderung: der Unterstützung von Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr bei der professionellen Bekämpfung von Bränden aus der Luft. Im Fall eines Wald- oder Flächenbrandes setzt Niedersachsen zunächst auf den bodengebundenen Einsatz von erfahrenen Kräften der Feuerwehren. Eine ergänzende technische Ausstattung für die Bekämpfung von Vegetationsbränden wurde vom Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) beschafft. Von besonderer Bedeutung ist dabei ein sogenannter Abrollbehälter „Waldbrand“. Insgesamt vier davon sollen künftig an ausgewählten Standorten in Niedersachsen bereitstehen. Die Suche nach geeigneten Standorten dauert noch an.

In den Abrollbehältern befinden sich diverse Arbeitsgeräte, Schlauchmaterial, Löschgerät und Spezialausrüstung, das beispielsweise im Zusammenspiel mit einem speziell ausgerüsteten Hubschrauber (Außenlasthaken) zum Einsatz kommt. Dazu Karin Harms, Landrätin des Landkreises Ammerland: „Der Ort für diese Fortbildung hätte nicht besser gewählt werden können: die Standorte der Hubschrauberstaffel in Rastede und des NLBK in Loy, das Zwischenahner Meer sowie hochmotivierte und hervorragend ausgebildete Feuerwehrfrauen und -männer in einem Landkreis. Dazu kommt unsere Bestlage im Nordwesten mittendrin. Deshalb wäre die Platzierung des Abrollbehälters Vegetationsbrandbekämpfung hier bei uns genau richtig und für alle Kommunen, die Bedarf haben, im Ernstfall optimal erreichbar!“

Auch der Polizeipräsident der örtlich zuständigen Polizeidirektion Oldenburg Johann Kühme zeigte sich sichtlich beeindruckt vom Ausbildungsstand und vom Leistungsvermögen sowohl der Besatzungen in der Luft als auch der Feuerwehr am Boden: „Wir sind im Nordwesten Niedersachsens für die Sicherheit von über 1,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern auf einer Fläche von 11 223 Quadratkilometern verantwortlich. Wie auch in anderen Bereichen in unserem Bundesland gibt es hier zahlreiche Naturschutzgebiete, Wälder und ausgedehnte Heideflächen. Da ist es gut zu wissen, dass wir vom Standort der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen in Rastede im Falle eines Falles mit schneller Unterstützung aus der Luft rechnen können.“

An der viertägigen Aus- und Fortbildung (endet am Samstag) nehmen insgesamt rund 60 Kräfte sowohl der Polizei als auch der Feuerwehr teil. Für praktische Übungsflüge steht jeweils eine Einsatzmaschine aus Niedersachsen und Sachsen bereit.