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15.02.2021

Vorbildliche Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher im Ammerland: Fast 97 Prozent erreichen mindestens Hauptschulabschluss

Laut jüngstem Integrationsmonitoring des Landes Niedersachsen haben im Ammerland 96,9 Prozent aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger nicht deutscher Staatsangehörigkeit mindestens einen Hauptschulabschluss erreicht. Damit steht der Landkreis Ammerland in der vergleichenden Analyse des Landesamtes für Statistik an erster Stelle der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen. Durchschnittlich haben laut dieser Studie landesweit nur rund 77 Prozent der ausländischen Schüler einen Abschluss erreicht - der schlechteste Wert liegt bei lediglich 56,2 Prozent. Auch der vergleichende Blick in das Oldenburger Land bestätigt das hervorragende Ergebnis im Landkreis Ammerland.

„Dass so viele ausländische Kinder und Jugendliche im Ammerland einen Schulabschluss geschafft haben, ist neben der sehr guten Arbeit in den allgemein- und berufsbildenden Schulen ganz wesentlich ein Resultat der intensiven Lernförderung und der Umsetzung unseres Integrationskonzeptes im Landkreis Ammerland, das auf eine konsequente Förderung von Bildung und Teilhabe setzt“, erläutert Landrat Jörg Bensberg. „Auch im Ammerland haben 2005 noch etwa 30 Prozent der ausländischen Schulabgänger keinen Abschluss erreichen können — seitdem ist es uns gelungen, dieses Ergebnis sehr deutlich und kontinuierlich auf zuletzt nur noch 3,1 Prozent zu verbessern.“

Maßgeblich dürften zu diesem Erfolg die Projekte der „Koordinierten Lernförderung im Ammerland“, KoLA und KoLAplus, beigetragen haben, die der Landkreis umfangreich fördert und die von der Kreisvolkshochschule Ammerland gGmbH umgesetzt werden. Das Lernförderprojekt KoLA wird im Ammerland bereits seit 2011 sehr erfolgreich durchgeführt und gilt regional sowie überregional als beispielhaft. Mit dem Zusatzprojekt „KoLAplus - Wege in Bildung für Neuzugewanderte“ konnte ab Schuljahresbeginn 2017/2018 mit gezielter sozialpädagogischer Arbeit in Migrantenfamilien im Rahmen der Lernförderung begonnen werden. Seither wurden innerhalb dieses Projektes hunderte Hausbesuche und Gespräche durchgeführt und für über 250 Familien Beratungs- und Bildungsangebote trägerübergreifend vermittelt.

„Die passgenauen Angebote und Bildungsketten für Neuzugewanderte im Ammerland haben insgesamt die Basis für eine frühe Integration in KiTAs, Schulen, Ausbildung und berufliche Maßnahmen geschaffen“, bestätigt Sozialdezernent Ingo Rabe, der für die Steuerung der Integrationsprozesse im Ammerland zuständig ist. Auch die Integration der ausländischen Jugendlichen in Ausbildung und Beruf kommt stetig voran. In den Jahren 2015 bis 2020 konnte allein das Jobcenter Ammerland 150 aufgenommene Berufsausbildungen von ausländischen Jugendlichen aus dem Bereich Flucht und Asyl verzeichnen. Die Wege in Ausbildung und ausbildungsbegleitende Hilfen werden gezielt gefördert und die Chancen steigen, dass immer mehr ausländische Jugendliche ihre dualen Ausbildungen auch mit Erfolg absolvieren werden.

Dank der vielfältigen Kooperationen des Jobcenters, der Berufsbildenden Schulen Ammerland und der Bildungsallianz im Landkreis konnten all diese Integrationsprozesse so erfolgreich initiiert und durchgeführt werden. Das Integrationskonzept des Landkreises Ammerland wird aktuell in der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe fortgeschrieben und in Kürze mit dem Integrationsbericht 2020/2021 veröffentlicht. Die Integration von Migrantinnen und Migranten zu gestalten und zu fördern, wird auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe bleiben. „Gelungene und nachhaltige Integration meint dabei nicht allein die Ausrichtung auf die Menschen, die erst kürzlich ins Ammerland zugewandert sind. Sie schließt selbstverständlich auch eine Anerkennungskultur derjenigen ein, die als Menschen mit Zuwanderungsgeschichte bereits im Ammerland leben und die - oft seit mehreren Generationen - an der Entwicklung des Landkreises auf vielfältige Weise mitgewirkt haben“, bekräftigt Anja Kleinschmidt, Leiterin der Koordinierungsstelle für Migration und Demografie.