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30.08.2022

Maßnahmenkatalog zum Energiesparen – Schulterschluss von Landkreis, Stadt und Gemeinden

„Rund 130 000 Menschen leben im Ammerland. Jeder kann etwas dazu beitragen, dass Deutschland unabhängiger von Energieimporten wird. Mindestens zwanzig Prozent an Energie verglichen mit dem Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre müssen eingespart werden, um einen Engpass und damit eine Gasnotfall-Situation in diesem und im nächsten Winter zu vermeiden. Jede gesparte Kilowattstunde Energie kann dabei helfen, gut über den Winter zu kommen und es muss ab sofort damit begonnen werden. Deshalb hat sich der Landkreis mit seinen Kommunen einen Maßnahmenkatalog zur Senkung des Energieverbrauchs erstellt“, berichtete Landrätin Karin Harms im Kreishaus bei einem Pressetermin zur Gasmangellage. Die Hauptverwaltungsbeamten im Landkreis Ammerland – unterstützt von den Dezernenten Thomas Kappelmann und Dr. Thomas Jürgens – stellten die gemeinsam geplanten Energieeinsparmaßnahmen vor.

Der Erste Kreisrat Thomas Kappelmann teilte mit, dass der Landkreis bislang jährlich rund 450.000 Euro Energiekosten für seine Immobilien aufgewendet habe, und das, obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen – wie der Leuchtmitteltausch auf LED und die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der kreiseigenen Immobilen – realisiert worden seien. Es sei damit zu rechnen, dass sich die Kosten vervielfachen würden. Deshalb habe der Landkreis für seine kreiseigenen Immobilien einschneidende technische Maßnahmen ergriffen: Alle Heizungsanlagen, sofern nicht bereits in den letzten beiden Jahren erfolgt, werden einem sogenannten „hydraulischen Abgleich“ unterzogen, die Vorlauftemperatur wird gesenkt, Durchgangsbereiche wie Flure, Foyers oder Technikräume werden nicht mehr beheizt und die Warmwasserbereitung wird dort, wo sie unbedingt noch erforderlich ist, auf eine Erwärmung durch Strom umgestellt.

Damit gehen energiereduzierende Maßnahmen einher: Mit Beginn der Heizperiode im Herbst wird die Raumtemperatur in den landkreiseigenen Immobilien auf 19 Grad – bisher 22 Grad, Einsparung 18 Prozent – heruntergeregelt. Heizzeiten werden an die tatsächlichen Nutzungszeiten angepasst. In den Berufsbildenden Schulen (BBS) wird die Temperatur in den Klassenräumen auf 20 Grad reduziert, in der Sporthalle wird Warmwasser zukünftig nur noch für das Duschen nach dem Sportunterricht bereitgestellt; für die Vereinsnutzung werden wir auf den Kaltwasserbetrieb umstellen“, skizzierte Kappelmann das Maßnahmenbündel.

Flankiert werden diese Energiesparmaßnahmen durch organisatorische Veränderungen, die der Erste Kreisrat zusammenfasste: „Die Raumnutzung wird reduziert, zum einen durch mobiles Arbeiten, die Verlagerung beziehungsweise Zusammenlegung von Präsenzarbeitsplätzen, die Einschränkung von Heizzeiträumen und die Aussetzung von Wochenendveranstaltungen in der Heizperiode. Die Sporthalle der BBS bleibt ab Mitte Dezember für einen Monat geschlossen. KVHS-Kurse werden – soweit möglich – digital oder an energetisch guten Standorten angeboten. Die Deponie Mansie wird im Dezember und im Januar an den Samstagen geschlossen bleiben“.

Die vorgestellten Energiesparmaßnahmen gelten auch für gemeindeeigene Gebäude. Für die in ihrer Trägerschaft befindlichen Einrichtungen berichteten die Bürgermeisterin und die Bürgermeister, dass die Heiztemperatur in Kindertagesstätten und -krippen beibehalten werden solle. Auch die längerfristige Schließung von Schwimmbädern sei – mit einer Ausnahme – keine Option, allerdings werden die Wassertemperaturen zur Energieeinsparung abgesenkt. Zusätzlich sei geplant, die Temperatur in Feuerwehrhäusern auf 18 Grad abzusenken, die in Dorfgemeinschaftshäusern, Jugendpflegeeinrichtungen und Büchereien auf 20 Grad. Die Beleuchtung von Straßen nach 24 Uhr, Gebäuden und Denkmälern aus rein ästhetischen oder repräsentativen Gründen wird ausgeschaltet. Ausgenommen sind kurzzeitige Beleuchtungen bei Kulturveranstaltungen.

„Durch die vielen Herausforderungen, die wir – der Landkreis und seine Kommunen – in den letzten Jahren bewältigen mussten und müssen, sind wir darin geübt, uns auf neue Situationen schnell und flexibel einzustellen. Auch jetzt werden wir diese angespannte Energielage im Schulterschluss meistern. Unser Ziel ist, die Kernaufgaben der Verwaltungen aufrechtzuerhalten und den Bürgerinnen und Bürger die gewohnten Dienstleistungen mit möglichst geringen Einschränkungen anzubieten“, versicherte Landrätin Karin Harms.

Informationen zur Energielage finden Sie auf der Website des Landkreises unter www.ammerland.de/energielage, weiterführende Informationen zur Energieversorgung, dem Energiesparen, zu den Maßnahmen der Landesregierung und zahlreicher Verbände und Institutionen unter https://www.niedersachsen.de/energiekrise/spartipps/informationen-zum-energiesparen-213637.html und zur Seite „Energiewechsel“ der Bundesregierung unter https://www.energiewechsel.de.

Auf dem Foto sehen Sie von links:
BM Henning Dierks (Gemeinde Bad Zwischenahn)
BM Jörg Pieper (Gemeinde Wiefelstede)
Erster Kreisrat Thomas Kappelmann (Landkreis)
Dr. Thomas Jürgens (Landkreis)
BM Matthias Huber (Gemeinde Apen)
Landrätin Karin Harms (Landkreis)
BM Petra Knetemann (Gemeinde Edewecht)
BM Lars Krause (Gemeinde Rastede)
BM Michael Rösner (Stadt Westerstede)