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15.12.2022

Gespräch zur zentralen Unterbringung von Schutzsuchenden in Edewecht

In Edewecht hat die zweite Informationsveranstaltung zur zentralen Unterbringung von Schutzsuchenden stattgefunden. Landrätin Karin Harms, der zuständige Dezernent Dr. Thomas Jürgens sowie die Bürgermeisterin und die Bürgermeister der Ammerland-Gemeinden und der Stadt Westerstede haben über den aktuellen Sachstand und das weitere Vorgehen informiert und Fragen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger zu der geplanten Unterkunft für geflüchtete Menschen beantwortet. „Uns ist wichtig, Sie bei diesem Thema frühzeitig mit an Bord zu holen. Denn wir sind überzeugt: In einem offenen Gespräch können wir viele Sachfragen klären und auch schon im Vorfeld eventuelle Sorgen oder Befürchtungen aus dem Weg räumen. Und vor allem können wir gemeinsam Ideen entwickeln, wie wir die neue Situation gut bewältigen“, unterstrich Landrätin Karin Harms, flankiert von der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern.

„Bislang sind im Ammerland 46 Busse mit über 900 ukrainischen Vertriebenen angekommen. Zusammen mit den individuell eingereisten Geflüchteten aus der Ukraine hat die Ausländerbehörde rund 1 500 Personen registriert. Die Lage ist angespannt; der Wohnungsmarkt ist – wie überall – leergefegt. Um Obdachlosigkeit zu vermeiden, aber auch um nicht noch mehr öffentliche Einrichtungen wie Turnhallen aus der Nutzung zu nehmen, hat der Kreistag im Oktober beschlossen, eine zentrale Unterkunft für geflüchtete Menschen im Ammerland zu schaffen“, skizzierte der zuständige Dezernent Dr. Thomas Jürgens die aktuelle Situation. „In Edewecht konnte ein dafür geeignetes Grundstück auf dem Gelände der früheren Baumschule Heinje ausgemacht werden, das die Gemeinde befristet für diesen Zweck zur Verfügung stellen wird. Die Ausschreibung für die acht Containeranlagen mit insgesamt 500 Plätzen einschließlich Mobiliar, die im Frühjahr 2023 aufgestellt werden, liegt in den Händen des Eigenbetriebes Immobilienbetreuung des Landkreises. Ein Extrabereich für die Betreuung nichtschulpflichtiger Kinder und Verwaltungsräume ist ebenfalls geplant. Zurzeit wird der Untergrund auf dem Gelände entsprechend hergerichtet, und es werden die notwendigen Versorgungsleitungen für Wasser, Abwasser und Breitband verlegt. Wir freuen uns, mit dem ehemaligen Jugendamtsleiter Wolfgang Diedrich und dem Hauptmann der Bundeswehr a.D. Wilhelm Marczewski zwei erfahrene Projektleiter gewonnen zu haben, die die Einrichtung und den Betrieb des ‚Dorfes Edewecht‘ begleiten werden. Mit einem erfahrenen Betreiber für die Unterkunft stehen wir in Verhandlungen.“

Landrätin, Dezernent sowie die Bürgermeister beziehungsweise die Bürgermeisterin beantworteten Fragen aus dem Publikum zur Lage und Erreichbarkeit der zentralen Unterkunft, zur Integration, Versorgung, Kinderbetreuung, Beschulung und zur Schülerbeförderung der Schutzsuchenden. Sie räumten ein, dass der Landkreis Ammerland durch die Aufnahme vieler Vertriebener vor einer großen Herausforderung stehe, und betonten: „Niemand von uns hat sich diese Situation ausgesucht, erst recht nicht die flüchtenden Menschen, denen wir schnell und unbürokratisch Hilfe leisten wollen. Wir befinden uns in einer absoluten Notlage und dies ist nicht die perfekte Lösung. Unter diesen Umständen ist es aber die beste, die wir haben. Dabei wissen wir, dass wir keinem der Flüchtlinge, die in den kommenden Monaten bei uns Quartier beziehen werden, die Heimat ersetzen können. Aber wir können gemeinsam dazu beitragen, dass sich diese schutzbedürftigen Menschen bei uns willkommen und vielleicht sogar ein bisschen zu Hause fühlen dürfen.“