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25.03.2020

Coronavirus – Beratungsstelle des Landkreises Ammerland bietet Erste Hilfe für Familien

Die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern rät Familien in Zeiten der Corona-Pandemie ganz besonders zu festen Strukturen und Tagesabläufen für ihre Kinder. Im Familienleben häufen sich jetzt die Belastungsfaktoren: Alle sind durch die Krise verunsichert und wissen noch nicht, wie es weitergehen wird. Durch die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sind Familien über längere Zeit nur unter sich und auf begrenztem Raum zusammen, die Kinder müssen zu Hause betreut werden und gleichzeitig arbeiten viele Eltern im Home Office. „Diese besondere Situation stellt für alle beteiligten Kinder und Erwachsenen eine große Herausforderung dar und kann leicht zu Konflikten führen. Das Motto zur Bewältigung des Alltags kann zurzeit nur sein, das Familienleben aktiv zu gestalten und nicht nur auf Probleme zu reagieren“, empfiehlt Ansgar Melter, Diplompädagoge und Leiter der Beratungsstelle des Landkreises Ammerland. Es sei wichtig, dass für Kinder und Jugendliche jetzt zu Hause verlässliche Strukturen und Abläufe bestehen, um auf diese Weise Unsicherheiten und Ängsten wenig Raum zu geben.

„Allen muss klar sein, dass die Herausforderungen insbesondere für Alleinerziehende immens sind”, erklärt die Diplompsychologin Marlies Hölscher-Dielenschneider. Es gelte, weiterhin früh aufzustehen, feste Zeiten zum Lernen einzuplanen und für eine gute Familienatmosphäre zu sorgen. Dazu gehört auch, Mahlzeiten zusammen zu bestimmten Zeiten einzunehmen. „Gerade jetzt bietet es sich an, zusammen zu kochen und hinterher gemeinsam aufzuräumen. Kindern sollten Aufgaben übertragen werden, um sie bei den Arbeiten im häuslichen Umfeld einzubeziehen und gleichzeitig an dem Rhythmus zwischen Pflicht und Freizeit teilhaben zu lassen“, so Hölscher-Dielenschneider. Wichtig sei es gerade jetzt, die Bildschirmzeiten zu begrenzen und sich mehr zu bewegen. „Wenn schon Bildschirm, dann empfehlen wir Bewegungsangebote wie ‚Albas tägliche Sportstunde‘, ein Mitmachprogramm auf YouTube. Hier finden Eltern Videos mit Anleitungen speziell für Kita-Kinder, Grundschüler und Jugendliche. Auch eine Zeit im Freien sollte zum festen Tagesablauf gehören“.

Ansgar Melter unterstreicht, wie wichtig und entlastend es ist, sich – wenn möglich – in der Verantwortung abzuwechseln. „Man muss nicht immer alles zusammen machen. Kinder können abwechselnd mal etwas mit Mama, dann mit Papa oder auch mit älteren Geschwistern machen. Und es ist gut für Eltern, auch Zeit als Paar zu verbringen, beispielsweise bei einem Spaziergang zu zweit. Eltern dürfen sich durchaus trauen, ihren Kindern dosiert Langeweile zuzumuten. Das ist eine wertvolle Erfahrung, die viele Kinder und Jugendliche bei ständigem Zeitvertreib und Erfüllung von Pflichten kaum noch kennenlernen.“ Und ganz wichtig ist Melter und Hölscher-Dielenschneider, dass in den Familien über die Bedeutung der Corona-Pandemie gesprochen wird, Kinder altersgerecht einbezogen und mit ihren Fragen und Unsicherheiten nicht allein gelassen werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle können aufgrund der Kontaktbeschränkungen zurzeit nicht mehr persönlich aufgesucht werden, stehen aber Kindern, Jugendlichen und Eltern ab sofort telefonisch unter der Nummer der Beratungsstelle 04488 56-5900 zur Verfügung. Das Familien-Beratungstelefon kann montags bis donnerstags von 9 bis 19 Uhr und freitags von 9 bis 16 Uhr in Anspruch genommen werden. Eine Beratung ist auch anonym möglich.