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08.07.2020

Machen sich stark für die Zukunft der Universitätsmedizin Oldenburg - Arbeitsgemeinschaft der Landkreise und kreisfreien Städte in Weser-Ems und die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer unterzeichnen Unterstützungspapier

Die Arbeitsgemeinschaft der Landkreise und kreisfreien Städte in Weser-Ems und die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) haben am 7. Juli ein Unterstützungsschreiben an die Mitglieder des Landtages aus der Weser-Ems-Region adressiert. Sie engagieren sich gemeinsam für den Ausbau der Studienplätze und die dafür erforderlichen Lehr- und Forschungsgebäude sowie die mittel- bis langfristige finanzielle Ausstattung des europaweit einzigartigen grenzüberschreitenden Studiengangs European Medical School Oldenburg/Groningen (EMS).

„Die Universitätsmedizin Oldenburg mit ihrem Fokus auf ambulanter Medizin sowie auf Gesundheitsfachberufe sichert die Gesundheitsversorgung des Nordwestens. Das hat für uns höchste Priorität“, sagt Jörg Bensberg, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft und Landrat des Landkreises Ammerland. „Die vergangenen Monate haben uns allen vor Augen geführt, welche Bedeutung eine hervorragende medizinische Versorgung hat“, so Bensberg weiter.

Vor dem Hintergrund der aktuell angekündigten Einsparmaßnahmen der Landesregierung möchten die Arbeitsgemeinschaft und die Oldenburgische IHK mit der heutigen Unterzeichnung des Schreibens ein klares Bekenntnis für die European Medical School gegenüber den politischen Entscheidungsträgern abgeben.

„Gerade in schwierigen und krisenhaften Zeiten müssen politische Entscheidungen zukunftsgerichtet sein“, mahnt Gert Stuke, Präsident der Oldenburgischen IHK, die als Vertretung der Wirtschaft in der Region das Begehren ausdrücklich unterstützt.
„Eine Investition in die Universitätsmedizin Oldenburg ist auch wirtschaftlich sinnvoll, da die Ausbildung der Medizinerinnen und Mediziner kostengünstiger erfolgt und zudem durch die strukturelle Verbindung mit dem zweiten Studienort Groningen innovativer ist, als bei den etablierten medizinischen Studiengängen“.

Der demografische Wandel und die schwindende Zahl der Ärztinnen und Ärzte im ländlichen Raum sowie der hohe Personalbedarf in den Krankenhäusern stelle die Region schon heute vor große Herausforderungen.
Bis zum Jahr 2030 prognostiziert die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen einen Bedarf von 1400 Hausärztinnen und Hausärzten und über 1000 Fachärztinnen und Fachärzten allein in den Praxen im Nordwesten.
„Wir müssen jetzt gemeinsam die Weichen für die Zukunft stellen“, appelliert Jörg Bensberg und verweist auf die lange Ausbildungszeit von 12 Jahren bis zur Fachärztin/zum Facharzt und einer mehrjährigen Ausbildung bei Gesundheitsfachberufen.
Auch die dynamische wirtschaftliche Entwicklung verlange nach medizinischen Strukturen, die für Attraktivität und Zukunftsfähigkeit stehen. „Die uneingeschränkte Unterstützung seitens der Politik für eine adäquate und zukunftssichere finanzielle Ausstattung der Universitätsmedizin Oldenburg ist dringend erforderlich“, so der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, die sich bereits seit Jahren für die European Medical School engagiert. In einer einmaligen herausragenden Solidaritätsaktion haben sich die Mitglieder 2013 auf die Errichtung einer Stiftungsprofessur verständigt, die mit Finanzmitteln in Höhe von 1 Million Euro gefördert wurde. Darüber hinaus wurde die Gesundheit und Pflege im gemeinsamen Masterplan „Innovation in der Daseinsvorsorge“ im Mai 2018 als Schwerpunktthema festgelegt und bildet die maßgebliche Grundlage für die politische strategische Ausrichtung der kommenden Jahre.

In Kürze wird das Ministerium für Wissenschaft und Kultur dem Landtag eine Stellungnahme zur weiteren Entwicklung der Universitätsmedizin Oldenburg vorlegen, basierend auf der positiven Evaluation durch den Wissenschaftsrat im vergangenen Jahr.
„Hier gilt es nun anzuknüpfen und alle Kräfte zu bündeln, um gemeinsam dazu beizutragen, dass die medizinische Ausbildung und Forschung in Oldenburg weitere Unterstützung erfährt und die Versorgung des ländlichen Raumes auch künftig sichergestellt ist“, so Jörg Bensberg.

Foto von M. Bruns, Oldenburgische IHK: (links) Gert Stuke, Präsident der Oldenburgischen IHK und Landrat Jörg Bensberg bei der Unterzeichnung des Unterstützungspapiers