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Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen!

Der "Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" ist ein Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Jedes Jahr am 25. November wird von unterschiedlichen Institutionen auf diesen Tag aufmerksam gemacht.

Gewalt gegen Frauen ist ein globales Phänomen und kann überall auftreten: in jedem Land, auf der Straße oder zu Hause. Dazu gehören Stalking und Belästigung ebenso wie häusliche Gewalt und Vergewaltigung.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind. In Deutschland hat jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren, eine traurige Bilanz. In etwa der Hälfte der Fälle ist der Partner für diese Taten verantwortlich. (Quelle: Aktion Deutschland Hilft e.V.)

Der Landkreis Ammerland führt anlässlich des Aktionstages vom 25. November bis zum 10. Dezember 2023 eine Infokampagne mittels Plakaten durch.

Zahlen im Ammerland und deutschlandweit 

Laut einer Auswertung der Polizeiinspektion Oldenburg/Ammerland gab es im Jahr 2022 132 Fälle häuslicher Gewalt im Landkreis im Landkreis Ammerland, wobei die Mehrheit durch Übergriffe innerhalb von Partnerschaften gebildet wurde. In 88 Fällen waren die Opfer weiblich. Zwar sind die Zahlen seit dem Höchststand in den Jahren 2020 und 2021 absteigend (2020 waren es 161 Fälle und 2021 157 Fälle), sie lagen aber immer noch höher als 2016 (98 Fälle).

Diese Zahlen beziehen sich jedoch lediglich auf das sogenannte Hellfeld, welches allein die Taten erfasst, bei denen ein Polizeieinsatz erfolgte. Übergriffe, die nicht bei der Polizei angezeigt wurden, entsprechen einem Schätzwert und werden dem sogenannten Dunkelfeld zugeordnet. 

Im Vergleich zu den Zahlen im Landkreis Ammerland gab es im Jahr 2022 niedersachsenweit 26 997 Fälle von häuslicher Gewalt. Bundesweit lag die Anzahl der Opfer  im Jahr 2022 bei 240 574 und ist damit im Hellfeld um 8,5 Prozent zum Vorjahr und um 13,0 Prozent im Fünfjahresvergleich angestiegen.

Was ist häusliche Gewalt? 

Die bundeseinheitliche Definition des Bundeskriminalamtes lautet „Häusliche Gewalt beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Häusliche Gewalt liegt vor, wenn die Gewalt zwischen Personen stattfindet, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen oder ehemaligen Partnerschaften geschieht. Damit beinhaltet die häusliche Gewalt zwei Ausprägungen, nämlich die Partnerschaftsgewalt und die innerfamiliäre Gewalt.“

Welche Formen von häuslicher Gewalt gibt es? 

Gemäß der polizeilichen Kriminalstatistik 2022 vom Bundeskriminalamt äußerte sich häusliche Gewalt oft in einfachen Körperverletzungen, vielfach kam es aber auch zu psychischer Gewalt durch Bedrohung, Stalking und Nötigung bis hin zu schweren und schwersten Delikten. So wurden im Jahr 2022 deutschlandweit 262 Personen Opfer von häuslicher Gewalt.

Mit zunehmender Digitalisierung und veränderten Kommunikationswegen verlagern sich auch Phänomene häuslicher Gewalt von der analogen in die virtuelle Welt. So sind beispielsweise die Fälle des Stalkings unter Nutzung des Internets bei häuslicher Gewalt in den letzten Jahren um 57 Prozent angestiegen. Darauf gilt es  künftig vermehrt Augenmerk zu richten, um auch dieser Form der Gewalt effektiv und effizient begegnen zu können.

Warum ist es wichtig, auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen?

Bundeskriminalamt: „Die Betrachtung des Gesamtbereichs häuslicher Gewalt mit den beiden Ausprägungen Partnerschaftsgewalt und innerfamiliäre Gewalt verdeutlicht sowohl das Ausmaß als auch die Entwicklung des Phänomens, das oft ’hinter verschlossenen Türen’ geschieht und für die Öffentlichkeit wenig sichtbar und erkennbar ist. Betroffene von häuslicher Gewalt sind Mädchen und Frauen (71,1Prozent) sowie Jungen und Männer (28,9 Prozent) aller Altersklassen. Besonders oft sind weibliche Personen zwischen 30 und 40 Jahren betroffen."

Häusliche Gewalt ist immer noch ein Tabu-Thema. Da die Übergriffe im Privatbereich passieren, sind sie nicht leicht und nur selten von außen erkennbar. Die oben genannten Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, möglichst viele Menschen für die Thematik zu sensibilisieren.

  Zu den Hilfsangeboten

Aktion 2023

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November führen die Präventionsstelle und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ammerland eine Informationskampagne gegen Gewalt an Frauen und Mädchen durch. Ziel ist es, für die Thematik zu sensibilisieren und möglichen Betroffenen von häuslicher Gewalt Kontaktdaten und Anlaufstellen aufzuzeigen und an die Hand zu geben. Kreisweit sind Plakate und Flyer mit wichtigen Kontaktdaten  zur Verfügung gestellt worden, die auf die Beratungs- und Hilfsangebote im Ammerland und der Region hinweisen. Wir bedanken uns bei allen Arztpraxen und Kindertageseinrichtungen, die die Informationskampagne unterstützen.

Vergangene Aktionen