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Kooperationsfachtag der Frühen Hilfen und der Jugendpflege

WICHTIG: Verschiebung des Fachtages

Leider muss der geplante Fachtag aufgrund geringer Anmeldezahlen abgesagt werden.
Wir arbeiten bereits an einem neuen Termin für das nächste Jahr und informieren Sie rechtzeitig, sobald dieser feststeht.

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich auch im kommenden Jahr wieder anmelden.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Geschlechtliche Vielfalt leben – Wissen vertiefen, souverän handeln und sensibilisiert durch den Berufsalltag gehen

Die Auseinandersetzung mit geschlechtlicher Vielfalt ist heute wichtiger denn je. Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel, der traditionelle Geschlechterrollen hinterfragt und vielfältigere Identitätskonzepte anerkennt. Die Fachtagung zu diesem Thema bietet die Möglichkeit, Wissen zu vertiefen und neue Perspektiven zu gewinnen. Indem wir Expertinnen und Experten, Menschen aus der Praxis und Interessierte zusammen­bringen, schaffen wir einen Raum für umfassenden Austausch und Diskussion über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Umgang mit geschlecht­licher Vielfalt.

Datum:   30. Oktober 2024

Zeit:         8:30 bis 16:00 Uhr

Ort:          Kreishaus Westerstede, Ammerlandallee 12, 26655 Westerstede

Kosten:  15,00 Euro (Verpflegungskostenpauschale inklusive Suppe am Mittag)

Programm

Block I

8:30 Uhr             Ankommen und Stehcafé

8:45 Uhr             Begrüßung durch Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen Julia Niemeyer und
                              Kreisjugendpflege Sabine Frickhof

                              Grußwort der Amtsleitung Diana Fedder-Heikens

9:00 Uhr             Impulsvortrag durch Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V

10:30 Uhr           Kaffeepause

10:45 Uhr           Impulsvortrag durch Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V.

12:15 Uhr           Mittagspause (45 Minuten)

13:00 Uhr           Workshop-Phase I

                               Bitte melden Sie sich für einen Workshop über die Workshop-Angebote an. 

14:00 Uhr           Kaffeepause

14:15 Uhr           Workshop-Phase II

                               Bitte melden Sie sich für einen Workshop über die Workshop-Angebote an. 

15:15 Uhr           Abschluss im Plenum

ca. 16:00 Uhr    Ende

Impulsvortrag

Trans*, nicht-binäre und intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche machen besondere Erfahrungen. Ihre Lebenswelt unterscheidet sich teilweise stark von den Lebenswelten Gleichaltriger. Oftmals benötigen sie Empowerment, Schutz und professionelle Unterstützung. Aktuelle gesetzliche Entwicklungen sowie kulturelle und soziale Wandlungsprozesse, stellen die Kinder- und Jugendarbeit vor neue Herausforderungen. Unter den gegenwärtigen hitzigen gesellschaftlichen Diskussionen ist es für viele Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter schwierig den Überblick zu behalten und einen kühlen Kopf zu bewahren. Der Fachtag bietet die Möglichkeit Fragen zu stellen, Handlungsspielräume zu erarbeiten und Sicherheit im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt zu gewinnen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig.  

Der Fachtag beginnt mit einem Input, um eine Basis für weitere gemeinsame Arbeit zu schaffen. Dazu gehören eine Reflexion des gesellschaftlich vorherrschenden Geschlechterverständnisses und Begriffsdefinitionen. Anschließend wird ein weiterer Input auf aktuelle Entwicklungen eingehen, unter anderem das Selbstbestimmungsgesetz und die neuen gesetzlichen Hürden für Operationen an intergeschlechtlichen Kindern. 


Workshop-Angebote

Workshop: Intergeschlechtlichkeit – Was ist es denn? Wie können intergeschlechtliche Kinder wirksam geschützt werden? 

Die Geburt eines intergeschlechtlichen Kindes sorgt bei den meisten Eltern für große Verunsicherung. Leider stoßen sie dabei oft auch auf ein verunsichertes Hilfesystem. Viele willigen in dieser Situation in medizinische Maßnahmen ein, die eine schnelle Lösung durch die Anpassung an einen weiblichen oder männlichen Körper versprechen, oft jedoch mit schwerwiegenden Folgen für das Kind, die sein ganzes weiteres Leben bestimmen. Diese medizinischen Maßnahmen sind schwere und medizinisch unnötige Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit sowie die sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung des Kindes. Seit 2021 sind diese Maßnahmen gesetzlich verboten; das Gesetz weist jedoch deutliche Schutzlücken auf. In diesem Workshop wird diskutiert, wie intergeschlechtliche Kinder wirksam geschützt und deren Eltern unterstützt werden können. Zielgruppe sind Mitarbeitende der Frühen Hilfen sowie Hebammen und Geburtshelferinnen beziehungsweise -helfer. 

Referent: Michael Rogenz 

Workshop: Geschlechtliche Vielfalt am Arbeitsplatz

Nicht nur aus der Perspektive von Klientinnen und Klientinnen sowie Jugendlichen ist das Thema geschlechtliche Vielfalt relevant. Es ist auch ein Thema, das in die eigene Organisation hineinwirkt. Trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre Personen begegnen uns somit nicht nur in unserem Arbeitsfeld, sondern auch in unserem Kollegenkreis oder bei Bewerbungen. Es ist also nicht nur wichtig mit der eigenen Zielgruppe sensibel umzugehen, sondern auch einen Arbeitsplatz zu schaffen, der für die Bedarfe von trans*, intergeschlechtlichen und nicht-binären Menschen sensibel ist. In diesem Workshop wollen wir gemeinsam erarbeiten, was es dafür braucht und welche Hürden diesem Personenkreis in der Arbeitswelt begegnen.   

Referent*in: Robin Ivy Osterkamp 

Workshop: Aufwachsen in Vielfalt – Queere Perspektiven für Kinder

Kinder wachsen in einer Welt voller Diversität auf. Doch wie bringen wir ihnen die Vielfalt von Identitäten und Lebensweisen näher? Und wie können wir queere Kinder und Familien gezielt unterstützen?

Bilderbücher sind ein Schlüssel dazu. Sie schaffen auf spielerische Weise Zugänge zu komplexen Themen und helfen Erwachsenen, offen und sensibel mit Kindern über Vielfalt zu sprechen.

Im Workshop tauchen wir ein in die Welt der Kinderliteratur, um uns mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Kindesalter und in Familien auseinanderzusetzen. Wir lernen Bilderbücher kennen, die queere Perspektiven einfühlsam darstellen, und sammeln so alltagspraktische Ideen für einen kindgerechten Umgang mit Themen wie Transgeschlechtlichkeit, Coming-out, Regenbogenfamilien, Geschlecht und Geschlechterrollen und vieles mehr.

Referentin: Marianne Hamm

Workshop: Trans* Kinder und Jugendliche 

In den letzten Jahren sind transgeschlechtliche Personen in der Öffentlichkeit zunehmend sichtbarer geworden und finden mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Dadurch ist auch das Alter gesunken, in dem Kinder und Jugendliche ein Coming-out als trans* haben. Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, kommen dadurch ebenfalls mit Fragen rund um das Thema in Berührung. Wir gehen in dem Workshop darauf ein, mit welchen Schwierigkeiten trans* Kinder und Jugendliche und ihre Eltern oft konfrontiert sind und wie Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, diese dabei unterstützen können, passende Wege für sich zu finden. Dafür ist ein grundlegendes Wissen zu Coming-out-Erfahrungen und zur Lebenssituation von trans* Kindern und Jugendlichen wichtig.

Referen*in: Freyja Pe von Rüden

Referent*in

Robin Ivy Osterkamp

Referent*in für trans* und nicht-binäre Themen in der Landesfachstelle Trans* im queeren Netzwerk Niedersachsen. Ehrenamtlich ist Robin Ivy Vorstandsmitglied des Bundesverband Trans*.

Robin hat Sozialwissenschaften und Geschlechterforschung studiert.  

Michael Rogenz

Referent der Landeskoordination Inter* im Queeren Netzwerk Niedersachsen. Er ist Sozialarbeiter und Sexualwissenschaftler.

Marianne Hamm

Referentin für Sexuelle Bildung, Sexualpädagogin (gsp), Geschlechter- und Sexualwissenschaftlerin (M.A.)

Freyja Pe* von Rüden

ist für die Trans*Beratung hauptberuflich im Beratungsteam für Bremen und die niedersächsische Weser-Ems-Region tätig. Als Systemische Beraterin mit eigenem Trans*Hintergrund bietet sie professionelle Peer-Beratung zu psychosozialen Themen und Fragen zu geschlechtlicher Identität und Trans*Geschlecht­l­ichkeit an.

Veranstalter

Die Veranstaltung wird vom Jugendamt Westerstede organisiert und durchgeführt. Es besteht eine Kooperation zwischen den Frühen Hilfen und der Kreisjugendpflege.