Reinhold Wiehebrink vom Runden Tisch Edewecht erhält Niedersächsische Medaille für vorbildliche Verdienste um den Nächsten
Landrätin Karin Harms hat Reinhold Wiehebrink, Mitbegründer des Runden Tisches in Edewecht, im Namen des Ministerpräsidenten Stephan Weil die Niedersächsische Medaille für vorbildliche Verdienste um den Nächsten verliehen.
„Seit mehr als einem Jahrzehnt engagieren Sie sich für eine gute Zukunftsperspektive von Schutzsuchenden und Hilfen zur erfolgreichen Integration, aber auch für ein friedliches Zusammenleben von Einheimischen und Schutzsuchenden in Edewecht. Mit ganzem Herzen, überaus engagiert, sehr beharrlich und entschlossen zupackend, aber manchmal auch temperamentvoll einfordernd, was erforderlich ist, haben Sie in Edewecht viel bewegt“, so die Landrätin in ihrer Laudatio über das beispielhafte Engagement des Edewechters, der anfänglich in seinem Wohnzimmer Deutschunterricht für Flüchtlinge gegeben hatte.
2015 mit zunehmender Fluchtbewegung nach Deutschland gründete Reinhold Wiehebrink mit weiteren engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern den „Runden Tisch" in der Gemeinde Edewecht, um Schutzsuchenden die Integration in ihrer neuen Heimat zu erleichtern. Im selben Jahr ging auch das Internationale Begegnungscafé an den Start, das geflüchtete Menschen und Einheimische zusammenbringt und bei Alltagsproblemen unterstützt; ein Angebot, das jede Woche rund 30 bis 50 Personen wahrnehmen. Ein zentraler Schlüssel, um geflüchtete Menschen in Arbeit zu bringen und Ausbildungsplätze zu schaffen, war für Reinhold Wiehebrink die Zusammenarbeit mit der Organisation pro:connect in Oldenburg. „Ihnen war immer wichtig, dass Schutzsuchende nicht in den Sozialsystemen landen, sondern sich in dem Land, das sie aufnimmt, mit Herz und Verstand einbringen“, betonte die Landrätin und führte weiter aus: „Hilfreich waren Ihnen Ihre guten Beziehungen zu Ammerschen Unternehmen, die Sie immer, wenn es notwendig war, haben spielen lassen. ‚Ihre‘ Schutzsuchenden gingen zu Haskamp, Röben, Pflanzen-Bruns, Rügenwalder, ins Pius-Hospital oder in Verwaltungen; ‚Ihre‘ Schutzsuchenden machten eine Ausbildung bei der DEKRA, bei FAMO, Kühne & Nagel, bei Mildenberger als Maler oder wurden Busfahrer, Zahnarzthelferin oder Erzieherin; ‚Ihre‘ Schutzsuchenden studierten Jura, Psychologie oder machten einen IT-Master. Dass ‚Ihre‘ Schutzsuchenden – sicher nicht zuletzt durch Ihr Vorbild und aus Dankbarkeit für die Unterstützung – inzwischen selbst dafür sorgen, dass neu ankommende Schutzsuchende gut integriert werden, empfinde ich als wertvolle Resonanz auf den Satz, den ich immer wieder im Zusammenhang mit Ihrer Person hören konnte: Ohne Reinhold Wiehebrink hätten wir es nicht geschafft!“
Die Landrätin unterstrich: „Es ist Menschen wie Ihnen zu verdanken, ‚Überzeugungstätern‘ wie Ihnen, die voll und ganz hinter ihrem Tun stehen, dass nicht nur die Hoffnung besteht, sondern berechtigt die Überzeugung herrscht: ‚Wir schaffen das‘. Wir brauchen Menschen, die die Initiative ergreifen und neuen Ideen Bahn brechen; wir brauchen Menschen, die sehen, was Not tut, und dann selbst aktiv werden; wir brauchen Menschen, denen das Schicksal ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist und die sich für andere einsetzen. Alle Bürgerinnen und Bürger, die so handeln, bringen unsere Gesellschaft weiter, schaffen Zusammenhalt und sorgen für mehr Lebensqualität. Deshalb freue ich mich, Ihnen heute – auf Ihren ausdrücklichen Wunsch stellvertretend für alle Mitwirkenden am Runden Tisch Edewecht und bei pro:connect! – im Namen aller Ammerländerinnen und Ammerländer für Ihr großes bürgerschaftliches Engagement für alteingesessene, neue und vorübergehende Ammerländer, kurz für UNS, danken zu können und Ihnen die ‚Niedersächsische Medaille für vorbildliche Verdienste um den Nächsten‘ aushändigen zu dürfen!“