Erfolgreicher Kongress für Gesundheitsfachberufe: Resilienz im Fokus
Der zweite Kongress der Gesundheitsfachberufe ist nach drei Tagen mit 35 Fachvorträgen, elf Workshops und rund 700 Besucherinnen und Besuchern erfolgreich zu Ende gegangen. Veranstaltet wurde der Kongress erneut von der Gesundheitsregion Ammerland und der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. (DGWMP), diesmal unter der Schirmherrschaft der Jade Hochschule.
Landrätin Karin Harms hob in ihrer Begrüßung die wachsende Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Gesundheitsakteuren und -akteurinnen hervor, besonders in Krisensituationen: „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, auch in Zukunft eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Dabei spielt Resilienz eine entscheidende Rolle: Nur wenn wir sowohl unsere Fachkräfte als auch die Strukturen im Gesundheitswesen stärken, können wir auch in Krisenzeiten zuverlässig und effizient handeln.“
Annika Preuß-Hinrichs (Gesundheitsregion Landkreis Ammerland) und Frank Lukoschus (DGWMP), die den Kongress schon zum zweiten Mal organisieren, setzten nach dem Erfolg der ersten Veranstaltung im Herbst 2023, die sich mit dem Thema „Fachkräftemangel“ beschäftigte, einen weiteren Meilenstein. Preuß-Hinrichs betonte: „Auch in diesem Jahr ist es uns gelungen, hochkarätige Referentinnen und Referenten sowie namhafte Expertinnen und Experten ins Ammerland zu holen.“ Der Kongress habe sich erneut als wertvolle Plattform für den Austausch zwischen regionalen und bundesweiten Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen bewährt. Lukoschus zog ebenfalls ein positives Fazit: „Die Vorträge haben das enorme Potenzial und die hohe Kompetenz der Gesundheitsfachberufe verdeutlicht. Diese gilt es weiterzuentwickeln, um den zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden.“
In den Vorträgen und Workshops wurde intensiv diskutiert, wie sowohl Menschen als auch Institutionen schwierige Lebenssituationen bewältigen können, ohne langfristige Beeinträchtigungen zu erleiden. Neue Verfahren und Methoden zur Förderung von Stabilität und Widerstandskraft im Gesundheitswesen wurden vorgestellt. Die Veranstalterinnen und Veranstalter machten deutlich, dass es keine „Wunderlösung“ für mehr Resilienz gibt. Vielmehr müsse eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden, darunter Selbstbestimmung, Autonomie, der Aufbau von Ressourcen, ein positives Arbeitsumfeld, Wertschätzung, Offenheit und Humor. Symbolische Anerkennungen wie „Klatschen“ seien nicht ausreichend – gefordert seien konkrete Maßnahmen wie flexible Arbeitsmodelle, Weiterbildungsangebote, die Förderung individueller Stärken sowie der Einsatz moderner Technologien.
Während das 21. Notfallsymposium und der erstmalig durchgeführte Hospiz- und Palliativfachtag am zweiten und dritten Tag des Kongresses sehr gut besucht waren, blieb die Gesundheitskonferenz am ersten Tag hinter den Erwartungen zurück. „Obwohl wir mit dem Kongress insgesamt sehr zufrieden sind, hätten wir uns für die Gesundheitskonferenz eine stärkere Beteiligung gewünscht. Bedauerlicherweise ist nur die Hälfte der angemeldeten Teilnehmenden aus den Gesundheitsberufen erschienen. Es ist klar, dass wir in Zukunft besonders die Gesundheitsfachkräfte noch stärker einbinden müssen“, erklärte Annika Preuß-Hinrichs.