Informationsveranstaltung des Landkreises Ammerland zur Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle
Der Landkreis Ammerland lädt am Mittwoch, 27. November 2024, um 17:00 Uhr zu einer Informationsveranstaltung im Sitzungssaal (Raum 191) des Kreishauses, Ammerlandallee 12 in Westerstede ein. Thema der Veranstaltung ist die Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle.
Dr. Bernd Klug vom Planungsbüro Terra Geoservice GmbH aus Worms wird als externer Gutachter die Ergebnisse der Plausibilitätsprüfung des „Zwischenberichts Teilgebiete“ der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) für den Landkreis Ammerland vorstellen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Rückfragen und Diskussion.
„Uns ist es wichtig, die Öffentlichkeit frühzeitig einzubinden, um für diesen hochkomplexen Prozess Transparenz und Verständnis zu schaffen“, erklärt Uwe Caspers, Leiter des Amtes für Bauwesen und Kreisentwicklung im Landkreis Ammerland. „Nur durch eine umfassende Aufklärung und offene Diskussion können wir eine fundierte Grundlage für die weitere Entwicklung der Standortsuche schaffen und zugleich die Bedenken und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aufgreifen.“
Nach dem Standortauswahlgesetz ist ein mehrstufiges, langfristiges Suchverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen. Hierbei wird das gesamte Bundesgebiet systematisch analysiert. Die geologischen Bedingungen – zum Beispiel Gesteinsschichten – und Risiken wie Erdbeben werden gründlich geprüft. Ziel ist die Einlagerung hochradioaktiver Abfälle in stabilen Wirtsgesteinen im tiefen Untergrund, wofür in Deutschland insbesondere Kristallingestein, Steinsalz und Tongestein als geeignet gelten.
Die BGE veröffentlichte im September 2020 den „Zwischenbericht Teilgebiete“ der 90 geologisch grundsätzlich geeigneten Teilgebiete, die eine Gesamtfläche von etwa 194 000 Quadratkilometern umfassen. Diese Teilgebiete entsprechen rund 54 Prozent der Landesfläche Deutschlands und beinhalten auch Flächen im Landkreis Ammerland. Die Fläche der Teilgebiete wird in den kommenden Jahren weiter eingegrenzt. Bis Ende 2027 plant die BGE, mehrere mögliche Standortregionen für erste überirdische Untersuchungen vorzuschlagen. In der dritten und letzten Phase des Verfahrens werden unterirdische Erkundungen an wenigen Standorten durchgeführt, bevor der sicherste Standort für das Endlager vorgeschlagen wird. Die endgültige Entscheidung über den Standort trifft der Bundestag per Gesetz. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Bundesgesellschaft für Endlagerung.
„Noch befindet sich die Standortsuche in einer frühen Phase. Jüngste Gutachten des Freiburger Öko-Instituts deuten darauf hin, dass das gesamte Verfahren mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als ursprünglich vorgesehen“, informiert Caspers. Die Entscheidung, die ursprünglich für 2031 geplant war, könnte angesichts der hohen Anforderungen und der Frage der regionalen Akzeptanz voraussichtlich nicht eingehalten werden.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, sich zur Teilnahme an der Veranstaltung bei Frau Hauschke telefonisch der per E-Mail-Adresse anzumelden.