Schutz für Igel und Kleintiere: Mähroboter mit Bedacht einsetzen
Mit dem Frühling beginnt die Gartensaison, und viele Ammerländerinnen und Ammerländer bringen
ihre Grünflächen wieder auf Vordermann. Dabei kommen zunehmend Mähroboter zum Einsatz.
Doch diese praktischen Helfer bergen eine oft unterschätzte Gefahr für Kleintiere wie Igel, Kröten
und andere Wildtiere.
„Igel flüchten nicht, wenn sie sich bedroht fühlen, sondern rollen sich zusammen. Dadurch sind sie
den rotierenden Klingen der Mähroboter schutzlos ausgeliefert. Schwere Verletzungen, Amputationen
und leider auch tödliche Folgen sind häufige Konsequenzen“, warnt Jutta Flohr, Amtstierärztin
im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Ammerland und zuständig für
den Tierschutz.
Besonders in der Dämmerung und nachts sind Igel und Amphibien aktiv und auf Nahrungssuche –
vor allem nach dem Winterschlaf. „Gerade jetzt sind hungrige Igel vermehrt in den Gärten unterwegs.
Daher appellieren wir an alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer, in diesen sensiblen Zeiträumen
keine Mähroboter einzusetzen“, so Wiebke Peters von der Unteren Naturschutzbehörde des
Landkreises Ammerland.
Die Bedrohung ist so gravierend, dass die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) den Igel am 28. Oktober
2024 erstmals als gefährdete Art eingestuft und in die Rote Liste aufgenommen hat. In den letzten
Jahren ist der Bestand um mehr als 30 Prozent zurückgegangen; Hauptursache ist der Mensch.
„Der Igel ist ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Er trägt zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei und zeigt an, wie intakt unsere Umwelt ist. Naturnahe igelfreundliche Gärten fördern nicht nur den Bestand dieser nützlichen Tiere, sondern auch die Artenvielfalt insgesamt“, betont Peters.
Für Rückfragen steht Wiebke Peters von der Unteren Naturschutzbehörde telefonisch unter 04488 56-2630 oder per E-Mail zur Verfügung.