Sprungziele
Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Seiteninhalt
12.03.2024

Müll ist nicht gleich Müll: Wertstoff aus der Mülltonne - wie aus Bioabfall gute Erde wird

Bioabfall ist eine wertvolle Ressource, aber nur wenn die Biotonnen frei von störenden Stoffen bleiben. Was in die Biotonne gehört, ist im Detail auf der Website des Landkreises unter www.ammerland.de/abfallwirtschaft zu finden. Michael Hauschke, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB), und Julia Viola, stellvertretende Leiterin des AWBs und Abfallberaterin, erklären im Interview, warum kein Plastik in der Biotonne landen darf und warum das auch für kompostierbare Bioplastiktüten gilt.

Warum gehört sogenanntes Bioplastik nicht in die Biotonne?

Viola: „Biomüll wird zu Kompost verarbeitet, der in der Landwirtschaft eingesetzt und verarbeitet wird. Leider werden in den Ammerländer Biotonnen immer noch Störstoffe wie Restmüll, Glas, Plastik, Windeln oder Metall gefunden. Diese Störstoffe haben in der Biotonne nichts zu suchen! Aus verunreinigtem Biomüll kann nämlich kein hochwertiger Kompost hergestellt werden.“

Hauschke: „Und jeder Sortieraufwand lässt die Gebühren steigen! Sämtliche Plastiksorten – auch Bioplastik – werden nicht abgebaut, sondern zerfallen nur während eines langen Zeitraums in immer kleinere Teile. Als Mikroplastik belasten sie Böden und Gewässer und können über die Nahrungskette von Menschen und Tieren wieder aufgenommen werden. So können Umwelt und Gesundheit massiv geschädigt werden. Das gilt auch für die sogenannten ‚kompostierbaren Biokunststofftüten. Sie verrotten im Kompostwerk zu langsam und werden als Störstoffe aussortiert und teuer als Restmüll entsorgt. Durch die Einbeziehung der thermischen Abfallbehandlung in den CO2-Emissionshandel entstehen dem AWB im Jahr 2024 Mehrkosten in Höhe von rund 400.000 Euro. Unter dem Motto „Es geht auch ohne Störstoffe … in der Biotonne“ hat der Abfallwirtschaftsbetrieb im Jahr 2020 eine Kampagne ins Leben gerufen, die langsam ihre Wirkung zeigt. Aber das wohl wirksamste Mittel im Rahmen der Kampagne sind die stetigen Kontrollen der Biotonnen!“

Was darf alles in die Biotonne?

Viola: „In die Biotonne dürfen grundsätzlich alle biologisch abbaubaren pflanzlichen und tierischen Abfälle. Das sind vor allem Speisereste, Kaffeesatz, Teebeutel, Obstreste. Aus dem Garten kommen zum Beispiel Äste, Blumen, Heckenschnitt und Laub dazu.“

Was ist außer Plastiktüten verboten in der Biotonne?

Hauschke: „Das sind besonders Katzenstreu, Kadaver, rohes Fleisch und Holz. Diese Abfälle gehören alle in den Restmüll.“

Wie soll der Biomüll in der Tonne gesammelt werden?

Viola: „Am liebsten lose! Wer das nicht möchte, kann für die Sammlung von feuchten Bioabfällen feste Papiertüten oder Zeitungspapier benutzen. Papiertüten gibt es beim Bäcker oder Fleischer dazu. Spezielle Bioabfalltüten aus Papier sind auch im Einzelhandel erhältlich. Am besten lässt man die Abfälle antrocknen, bevor man sie in die Tonne wirft.“

Zur Interviewreihe „Müll ist nicht gleich Müll“

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Abfallwirtschaftsbetriebs oder telefonisch bei der Abfallberaterin Julia Viola.