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23.11.2023

Neue Studie zum Wirtschaftsfaktor Tourismus

Die Tourismusbranche im Ammerland erzielte 2022 einen Bruttoumsatz von 270,6 Millionen Euro. Dies ermittelte eine Studie der dwif-Consulting GmbH zum ökonomischen Stellenwert des Tourismus in der Region, die von der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) gemeinsam mit ihren sieben Gesellschaftern in Auftrag gegeben worden war. Die touristischen Aufenthaltstage im Ammerland bezifferten sich 2022 auf 6,18 Millionen, wovon 4,9 Millionen auf Tagesgäste entfielen. Die Ausgaben der Tagesgäste beliefen sich auf durchschnittlich 29,50 Euro am Tag. Mit 126,80 Euro pro Tag fielen die Tagesausgaben der Gäste im gewerblichen Bereich – überwiegend Hotels – deutlich höher aus. Trotzdem waren die Umsätze bei der Vielzahl von Tagesgästen mit 144,6 Millionen insgesamt höher als die Umsätze der Übernachtungsgäste (126 Millionen).

Trotz eines Rückgangs der Übernachtungszahlen von 2019 in Höhe von 9,3 Prozent (1,412 Millionen) zu 2022 (1,28 Millionen) sei der Bruttoumsatz nur geringfügig gesunken (- 0,1 Prozent), was an den inflationsbedingt gestiegenen Reiseausgaben liegen dürfe, erklärt Frank Bullerdiek, Chef der Ammerland-Touristik. Die geringeren Übernachtungszahlen im Jahr 2022 führe er darauf zurück, dass wieder vermehrt ausländische Ziele angesteuert wurden: „Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und zwangsweise verordnetem Inlandsurlaub war die Sehnsucht nach Fernreisen oder einem Mittelmeer-Strandurlaub sehr ausgeprägt. Allerdings konnten wir bei den Tagesgästen das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreichen.“

Das Jahr 2019 war für den Tourismus im Ammerland ein überaus ertragreiches Tourismusjahr. Nachdem sich die Umsatzeinbußen infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 auf 103,7 Millionen Euro bezifferten, hat die Branche im Jahr 2022 wieder einiges aufgeholt. Dennoch ist der Tourismus derzeit mit großen Herausforderungen konfrontiert wie etwa dem Personalmangel in fast allen Betrieben oder auch den stark gestiegenen Energiekosten. Zudem kristallisiert sich heraus, dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Gäste haben.

Neben der Bezifferung der touristischen Aufenthaltstage und den damit verbundenen Umsätzen liefert die Studie vielfältige Hintergrundinformationen. So gehörten zu den Profiteuren nicht nur Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe. Es profitierten auch der Einzelhandel und Dienstleistungsbetriebe wie Verkehrsbetriebe und Freizeit- und Kultureinrichtungen. Laut Studie belief sich der Anteil des Gastgewerbes auf 48,2 Prozent des Gesamtumsatzes. Auf den Einzelhandel entfielen 27,6 Prozent und auf Dienstleistungen 24,2 Prozent.

„Der Tourismus im Ammerland bietet vielen Menschen mit unterschiedlichen Berufsqualifikationen Verdienstmöglichkeiten. Er schafft und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze“, berichtet Landrätin Karin Harms. Rein rechnerisch könnten 4 900 Personen im Ammerland ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten – mit einem durchschnittlichen Einkommen von 27.202 Euro pro Kopf und Jahr, so Harms. Da viele Personen nur anteilig vom Tourismus leben, dürfe dieser Wert allerdings nicht mit der tatsächlichen Anzahl der im Tourismus beschäftigten Personen gleichgesetzt werden.

Die touristischen Umsätze kommen nicht nur den Einwohnerinnen und Einwohnern zugute. In Form von Steuern und Abgaben profitieren auch die Landkreise und Kommunen. Allein aus Mehrwert- und Einkommensteuer resultieren 2022 aus dem Tourismus circa 24,5 Millionen Euro Steueraufkommen das jedoch als Gemeinschaftsteuer Bund, Länder und Kommunen zukommt. Der Tourismus erzeugt durch Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer und Kurtaxe zusätzliche Steuer- beziehungsweise weitere Gebühren- und Beitragseinnahmen, deren Quantifizierung nur über individuelle Erhebungen möglich ist.