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07.09.2023

Wichtige Stütze für Geflüchtete, Behörden und Gesundheitswesen: Team der Sprachmittelnden hat sich seit 2015 verdoppelt

Das Team der ehrenamtlich Sprachmittelnden im Landkreis Ammerland hat sich seit Juli 2015 verdoppelt: Aktuell besteht der Sprachmittlerpool aus 100 Ehrenamtlichen; weitere Sprachmittlerinnen und Sprachmittler für Persisch, Kurdisch und Französisch werden gern aufgenommen.

„Die Sprachmittlungsinitiative wurde 2015 als Reaktion auf die hohen Migrationszahlen aufgrund des Syrien-Konflikts per Richtlinienbeschluss des Kreistages auf den Weg gebracht. Inzwischen ist diese schnelle und unbürokratische Hilfe fest etabliert, und die ehrenamtlich tätigen Sprachmittelnden sind gern gesehene Helferinnen und Helfer in Ämtern, Schulen, Behörden oder Arztpraxen“, erklärt Anja Kleinschmidt, Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe des Landkreis Ammerland.

Eine der Sprachmittlerinnen ist Irina Bohlje-Cernikova, in Lettland geboren und seit 2004 in Deutschland. Vor fünf Jahren entschied sie sich für die Tätigkeit als Sprachmittlerin und hat seither schon dutzende von Menschen aus der Ukraine bei Arztbesuchen, im Jobcenter oder auch bei Bankterminen begleitet und für sie übersetzt. „Was für mich Alltag ist, ist für die Menschen aus der Ukraine aufgrund der Sprachbarriere häufig völlige Überforderung, einfache Fragen – nehme ich die Tablette vor dem Essen oder erst danach? – können schon eine Hürde darstellen. Dass ich den Menschen helfen kann und damit auch beispielsweise im Umgang mit der Arztpraxis eine große Hilfe bin, bereitet mir bei all der Not große Freude, denn die Menschen sind in der Regel sehr dankbar“, berichtet Irina Bohlje-Cernikova.

Für die Organisation der ehrenamtlichen Einsätze ist seit Beginn 2018 Hilke Krug von der kvhs Ammerland zuständig. Häufig sind es mehr als 400 Einsätze im Monat, die sie gemeinsam mit ihrer neuen Kollegin Rana Khatab vermittelt: „Das ist viel Arbeit, aber wir sind froh über die große Nachfrage. Hätten wir weniger zu tun, würde es daran liegen, dass es nicht genug ehrenamtliche Sprachmittlerinnen gäbe. Menschen, die Hilfe brauchen, gibt es jedenfalls momentan mehr als genug.“

Julia Thieme und Anja Kleinschmidt, Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe, und Frank Ritterhoff, kvhs, kümmern sich darum, Menschen für die Sprachmittlung zu motivieren und zu qualifizieren. „Für die Tätigkeit gibt es eine kostenlose Qualifizierungsmaßnahme, regelmäßige Teamtreffen und natürlich auch eine kleine Aufwandsentschädigung“, informiert Frank Ritterhoff. Und Julia Thieme unterstreicht, dass gerade bei den Teamtreffen deutlich merkbar ist, wie viel Freude und Sinn die Tätigkeit allen Beteiligten gibt.

Für Anja Kleinschmidt ist die Sprachmittlungsinitiative vor allen Dingen Ausdruck von Bürgersinn und Verbundenheit der Menschen im Ammerland: „Ehrenamt und Hauptamt benötigen einander, gerade in Migrationsfragen. Dafür ist die Sprachmittlungsinitiative ein hervorragendes Beispiel. Im Hinblick auf die Migration werden wir nur gemeinsam die Chancen nutzen und die Herausforderungen meistern können. Wir freuen uns daher besonders darüber, dass wir die Sprachmittlungsinitiative im Ammerland schon so früh auf den Weg bringen und vor allem auch dauerhaft etablieren konnten.“

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