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Kindertagesstätten und Schulen

Kindergarten- und Schulkinder sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kindertagesstätten und ­Schulen vor Hitze schützen

Bereits kleine organisatorische Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen können helfen, die Kinder vor Sommerhitze zu schützen und die Gesundheitsrisiken für alle zu verringern .

Kinder können besonders empfindlich auf Hitze reagieren. Je jünger sie sind, desto empfindlicher und schutzbedürftiger sind sie. Insbesondere schwitzen Kinder weniger als Erwachsene und können dadurch viel weniger Wärme abgeben. Bei extremer Hitze und körperlicher Anstrengung kann es zu Hitzeerschöpfung oder sogar zu einem Hitzeschlag kommen.

Um sowohl die Kinder als auch das Personal in Kindertagesstätten und Schulen zu schützen, sollten unbedingt unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden.

Das Gesundheitsamt des Landkreises Ammerland weist auf die unterschiedlichen Möglichkeiten hin.

Informieren und vorbereiten

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor besonders gesundheitsgefährdeten Wetterlagen und gibt spezielle Hitzewarnungen für Landkreise und Städte heraus. Eine Registrierung für ein Newsletter-Abonnement ist einfach über diesen Link. Alternativ kann auch die Hitzewarn-App des Deutschen Wetterdienstes genutzt werden.

Einfach Maßnahmen gegen Beeinträchtigungen durch Hitze sind leicht umzusetzen und können gegebenenfalls Leben retten. Dazu gehören Tipps wie

  • für kühle Bereiche beziehungsweise Räume sorgen,
  • aktiv für Abkühlung sorgen,
  • auf die Flüssigkeitszufuhr achten,
  • Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisieren,
  • Außenbereiche und das Gebäude hitzekonform gestalten.

Überhitzung vorbeugen und aktiv für Abkühlung sorgen

Auswahl der Kleidung

Kinder sollten an heißen Tagen Kleidung tragen, die gut vor Hitze und UV-Strahlung schützt. Luftige und möglichst locker sitzende Kleidung fördert die Luftzirkulation und ist daher besonders empfehlenswert. Dichtgewebte und atmungsaktive Stoffe wie Viskose, dünne Baumwolle oder Leinen eignen sich besonders gut. Eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung schirmen zusätzlich gegen die Sonneneinstrahlung ab.

Abkühlung des Körpers

Zur Abkühlung eignen sich an heißen Tagen Wasserspiele in schattigen Außenbereichen. Aber auch feuchte Handtücher oder kühle Kompressen, insbesondere für die Stirn sorgen schnell für die Kühlung des Körpers.  

Vermeidung körperlicher Anstrengung

Der Tagesablauf der Kinder sollte an die Hitze angepasst werden. Körperliche Anstrengungen sind möglichst zu vermeiden. Aktivitäten wie Sport und Spiele sollten in die kühleren Morgenstunden oder in kühle Innenräume verlegt werden.

Flüssigkeitszufuhr und Ernährung

Flüssigkeitszufuhr

Kinder sollten bei Hitze täglich mindestens die doppelte bis dreifache Menge an Flüssigkeit zu sich nehmen. Hierfür eignen sich insbesondere kühle Getränke wie Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees oder Saftschorlen. Die Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. bieten entsprechende Orientierung für jede Altersgruppe.

Kinder sollten immer wieder zum Trinken animiert werden. Gemeinsame Trinkpausen können dabei helfen.

Körperliche Veränderungen erkennen und handeln

Durch aufmerksame Beobachtung der Kinder lassen sich erste Anzeichen hitzebedingter Beschwerden schnell erkennen. Kinder haben in der Regel ein gerötetes Gesicht, schwitzen stark und/oder haben eine kühle Haut.

Plötzlich auftretende Symptome, zum Beispiel trockener Mund, starkes Durstgefühl, Kopfschmerzen oder Schwindel, Übelkeit und/oder Ohrgeräusche, sollten sehr ernst genommen werden, da sie erste Anzeichen einer Überhitzung sein können. Kinder, die unter zu großer Wärme leiden, wirken außerdem erschöpft und unkonzentriert.

In diesen Fällen sollte schnell für Abkühlung gesorgt werden.  Durch Kühlen des Kopfes, der Hände und der Füße mit lauwarmen Tüchern kann schon eine erste Linderung der Symptome erreicht werden.

Treten Symptome wie Bewusstseinstrübung, Desorientierung, mangelnde Reaktion bei Ansprache oder auch schwere Atemnot auf, besteht der Verdacht eines Hitzschlags und es sollte unverzüglich der Rettungsdienst mit der Notrufnummer 112 gerufen werden.

Anschließend sollte für eine sofortige und effiziente Kühlung des Körpers gesorgt, Flüssigkeit angeboten und das betroffene Kind an einen kühlen Ort gebracht werden.

Schlafräume, Aufenthaltsbereiche und andere Innenräume

Aufenthalts-, Spiel- und Schlafräume von Kindern in der Kindertagesstätte sollten möglichst kühl gehalten werden.

Lüften

Wenn die Temperatur draußen niedriger ist als in den Innenräumen, sollte – wenn möglich quer – gelüftet werden. Hierfür sind insbesondere die Morgen- und Abendstunden geeignet. Tagsüber sollten Außentüren und Fenster möglichst geschlossen bleiben, um die Kühle in den Räumen zu bewahren und die aufgeheizte Außenluft fernzuhalten.

Fenster

Fenster, die nicht nach Norden ausgerichtet sind, sollten verdunkelt werden. Hier empfiehlt sich eine von außen angebrachte Verschattungsmöglichkeit wie Rollläden oder Ähnliches. Markisen, Sonnensegel sorgen ebenfalls für Schatten und sind gute Alternativen. An den Innenseiten der Fenster sind Rollos, Jalousien, Verdunklungsvorhänge oder Sonnenschutzfolien geeignet und sinnvoll. Fehlt die Außenbeschattung oder eine Verdunklungsmöglichkeit der Fenster, können als einfache Maßnahme Spannbettlaken von außen über das gekippte Fenster gezogen werden, die sich dann durch das Verschließen der Fenster leicht fixieren lassen. Grundsätzlich gilt, dass außenliegende Verschattungen immer effektiver sind als innen angebrachter Sonnenschutz.

Ventilatoren

Bei Temperaturen von unter 35 Grad eignen sich Ventilatoren. Diese sind in einer ausreichenden Entfernung zu den Menschen aufzustellen und sollten nicht direkt auf den Körper ausgerichtet werden. Vorsicht jedoch bei Temperaturen von mehr als 35 Grad: Ventilatoren können die zugeführte warme Luft nicht mehr kühlen. Hier besteht die Gefahr einer Dehydrierung oder Überhitzung für die Kinder.

Klimaanlagen

Bei der Verwendung von Klimaanlagen sollten Türen und Fenster möglichst geschlossen bleiben. Die Kinder sollten sich nicht in unmittelbarer Nähe der Klimaanlagen aufhalten, da die Gefahr einer Unterkühlung besteht. Klimaanlagen sollten nicht zu kalt eingestellt sein, da sich sonst das Risiko von Erkältungen in den klimatisierten Räumen erhöht. Die Raumtemperatur ist entsprechend zu prüfen.

Außenbereiche

Im Außenbereich sollten möglichst viele schattige Bereiche zu finden sein. Ausreichend viele Grünpflanzen sorgen für Schatten und zusätzlich Reduzierung der Wärme durch Verdunstung. Auch begrünte Wände und Dächer schirmen Sonnenstrahlen ab und sind daher äußerst wirkungsvoll. Große Sonnenschirme, Markisen, Pavillons und Sonnensegel bieten ebenfalls die Möglichkeit sich vor Sonne zu schützen.

Zusätzlich können, insbesondere in Kindertagesstätten, geeignete Wasserflächen oder Wasserspiele angelegt werden. In Schulen wäre alternativ auch die Installation eines Trinkwasserbrunnens eine gute Maßnahme, die Schülerinnen und Schüler zum regelmäßigen Wasssertrinken zu animieren. 

Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Hitze ist auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kindertagesstätten und Schulen eine Belastung. Aus diesem Grund sollte das Personal zum Thema Hitze insbesondere bei der Betreuung von Kindern während einer Hitzewelle sensibilisiert werden.

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollte ein gekühlter Pausenraum zur Verfügung gestellt werden, in dem kostenlos Wasser oder geeignete andere Getränke zur Verfügung stehen. In den Außenbereichen sollten für alle schattige Aufenthaltsbereiche zur Verfügung stehen.

Empfehlungen zum Umgang mit dem Coronavirus

Manche Menschen sind in diesen Zeiten doppelt gefährdet, denn sie haben ein erhöhtes Risiko für hitzebedingte Gesundheitsschäden und sind außerdem – wenn nicht geimpft oder noch nicht von einer COVID-19-Erkrankung genesen – vulnerabel in Bezug auf einen schweren COVID-19 Krankheitsverlauf. Dazu gehören Menschen mit Übergewicht oder Vorerkrankungen (zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes oder Erkrankungen der Niere).

Treten Symptome wie Erschöpfungsgefühle, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und/oder Appetitlosigkeit oder erhöhte Temperatur beziehungsweise Fieber auf, sollte auch an die Möglichkeit einer COVID-19-Erkrankung gedacht werden. Die Person ist zunächst zu isolieren und auf das Corona-Virus zu testen. Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten.

Weitere Infos finden Sie unter:

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Umwelt Bundesamt

Klima-Mensch-Gesundheit

Deutscher Wetterdienst