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Babys, Kleinkinder und Kinder

Die Kleinsten brauchen den größten Schutz gegen Hitze

Die zarte Haut von Babys, Kleinkindern und Kindern ist äußerst empfindlich und sollte daher im Sommer bei Hitze besonders gut geschützt werden. Der Hautschutz allein reicht jedoch nicht aus. Extreme Hitze kann gefährliche Auswirkungen für den kindlichen Körper haben, da die Temperaturregulation bei Kindern noch nicht voll entwickelt ist. 

Die geringere Hitzetoleranz hat zur Folge, dass Kinder, insbesondere Babys und Kleinkinder besonders leicht unter Herzbeschwerden leiden und schneller Fieber oder einen Sonnenstich bekommen können. Zudem zeigen sie deutlich schneller Symptome von Hitzeerschöpfung.

Beachten Sie, dass Ihr Baby, Kleinkind oder Kind sich nicht selbst helfen kann und der Sonnen- und Hitzeschutz für das Kind in Ihrer Verantwortung liegt. Das Gesundheitsamt des Landkreises Ammerland weist daher auf die wichtigsten Maßnahmen hin.

Informieren und vorbereiten

Hitzewellen werden in der Regel in den Medien wie Fernsehen, Radio, Zeitung und Internet angekündigt. Zusätzlich warnt der Deutsche Wetterdienst vor besonders gesundheitsgefährdeten Wetterlagen und gibt spezielle Hitzewarnungen heraus. Eine Registrierung für ein Newsletter-Abonnement ist einfach über diesen Link möglich. Alternativ kann auch die Hitzewarn-App des Deutschen Wetterdienstes genutzt werden.

Einfache Maßnahmen gegen Beeinträchtigungen durch Hitze sind leicht umzusetzen und können gegebenenfalls Leben retten. Dazu gehören Tipps wie

  • für kühle Bereiche beziehungsweise Räume sorgen,
  • auf die Auswahl der Kleidung achten,
  • aktiv für Abkühlung sorgen,
  • Flüssigkeitszufuhr und Ernährung anpassen,
  • gutes Raumklima sicherstellen,
  • Außenbereiche und Gebäude hitzekonform gestalten.

Überhitzung vorbeugen und aktiv für Abkühlung sorgen

Setzen Sie Ihr Baby (jünger als ein Jahr) keinesfalls der direkten Sonneneinstrahlung aus. Kleinkinder (Kinder bis vier Jahre) sollten zumindest die intensive Mittagssonne (zwischen 10 und 11 Uhr) meiden und sich während dieser Zeit im Schatten oder – noch besser – im Haus aufhalten. Diese Vorsichtsmaßnahme dient nicht nur dem Schutz vor Hitze, sondern auch vor UV-Strahlung.

Auswahl der Kleidung

Kinder sollten an heißen Tagen Kleidung tragen, die vor Hitze und UV-Strahlung schützt. Luftige, aber dicht gewebte und möglichst locker sitzende Kleidung fördert die Luftzirkulation und ist daher besonders empfehlenswert. Atmungsaktive Stoffe wie Viskose, dünne Baumwolle oder Leinen eignen sich besonders gut. Zusätzlich kann eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung gegen gesundheitliche Gefahren durch die Sonne schützen.

Bettwäsche

Die Bettwäsche sollte leicht sein und aus Baumwolle oder Leinen bestehen. Oftmals reicht auch ein Laken als Bettdecke.

Abkühlung des Körpers

Zur Abkühlung eignen sich an heißen Tagen Wasserspiele in schattigen Außenbereichen. Aber auch feuchte Handtücher oder kühle Kompressen, insbesondere für die Stirn sorgen schnell für die Kühlung des Körpers. 

Vermeidung körperlicher Anstrengung

Der Tagesablauf der Kinder sollte an die Hitze angepasst werden. Körperliche Anstrengungen sind möglichst zu vermeiden. Aktivitäten wie Sport und Spiele sollten in die kühleren Morgenstunden oder in kühle Innenräume verlegt werden.

Flüssigkeitszufuhr und Ernährung

Flüssigkeitszufuhr

Kinder sollten bei Hitze täglich mindestens die doppelte bis dreifache Menge an Flüssigkeit zu sich nehmen. Hierfür eignen sich insbesondere kühle Getränke wie Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees oder Saftschorlen. Die Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. bieten entsprechende Orientierung für jede Altersgruppe.

Kinder sollten immer wieder zum Trinken animiert werden. Gemeinsame Trinkpausen können dabei helfen.

An Hitzewellen angepasste Ernährung

Bei Hitze sind kleinere Portionen mehrmals am Tag mit leichter Kost empfohlen. Gemüse und wasserreiches Obst sind hierfür besonders gut geeignet. Das Essen sollte zudem leicht gesalzen sein, da aufgrund des Flüssigkeitsverlustes ein Natriummangel entstehen, der amit ausgeglichen werden kann.

Beachtung der Lebensmittelhygiene

Es sollte streng auf die sachgerechte Lagerung und Kühlung von Lebensmitteln geachtet werden. Schnell verderbliche Lebensmittel und Getränke, welche ungekühlt aufbewahrt werden und bereits angebrochten sind, sollten im Zweifelsfall lieber entsorgt werden.  

Körperliche Veränderungen erkennen und handeln

Durch sorgfältige Beobachtung der Kinder lassen sich erste Anzeichen hitzebedingter Beschwerden schnell erkennen. Kinder haben in der Regel ein gerötetes Gesicht, schwitzen stark und/oder haben eine kühle Haut.

Plötzlich auftretende Symptome, wie zum Beispiel trockener Mund, starkes Durstgefühl, Kopfschmerzen oder Schwindel, Übelkeit und/oder Ohrgeräusche sollten sehr ernst genommen werden, da sie erste Anzeichen einer Überhitzung sein können. Kinder, die unter der Hitze leiden, wirken außerdem erschöpft und unkonzentriert.

In diesen Fällen sollte schnell für Abkühlung gesorgt werden. Kühlen des Kopfes, der Hände und der Füße mit lauwarmen Tüchern kann schon eine erste Linderung der Symptome bewirken.

Treten Symptome wie Bewusstseinstrübung, Desorientierung, mangelnde Reaktion bei Ansprache oder auch schwere Atemnot auf, besteht der Verdacht eines Hitzschlags und es sollte unverzüglich der Rettungsdienst mit der Notrufnummer 112 gerufen werden. Außerdem muss sofort für eine wirksame Kühlung des Körpers gesorgt, Flüssigkeit angeboten und das betroffene Kind an einen kühlen Ort gebracht werden.


Schlafräume, Aufenthaltsbereiche und andere Innenräume

Aufenthalts-, Spiel- und Schlafräume von Kindern sollten möglichst kühl gehalten werden.

Lüften

Wenn die Temperatur draußen niedriger ist, als in den Innenräumen, sollte – wenn möglich quer – gelüftet werden. Hierfür sind insbesondere die Morgen- und Abendstunden geeignet. Tagsüber sollten Außentüren und Fenster möglichst geschlossen bleiben.

Fenster

Fenster, die nicht nach Norden ausgerichtet sind, sollten verdunkelt werden. Hier empfiehlt sich eine von außen angebrachte Verschattungsmöglichkeit wie Rollläden oder ähnliches. Markisen und Sonnensegel sorgen ebenfalls für Schatten und sind eine gute Alternative. In den Innenbereichen der Fenster sind Rollos, Jalousien, Verdunklungsvorhänge oder Sonnenschutzfolien geeignet und sinnvoll. Fehlt die Außenbeschattung oder eine Verdunklungsmöglichkeit der Fenster, können als einfache Maßnahme Spannbettlaken von außen über das gekippte Fenster gezogen werden, die sich dann durch das Verschließen der Fenster leicht fixieren lassen. Grundätzlich gilt, dass außenliegende Verschattungen immer effektiver sind als innen angebrachter Sonnenschutz.

Ventilatoren

Bei Temperaturen von unter 35 Grad eignen sich Ventilatoren. Diese sind in einer ausreichenden Entfernung zu den Menschen aufzustellen und sollten nicht direkt auf den Körper ausgerichtet werden. Vorsicht aber bei Temperaturen von mehr als 35 Grad: Ventilatoren können die zugeführte warme Luft nicht mehr kühlen. Hier besteht die Gefahr einer Dehydrierung oder Überhitzung für die Kinder.

Klimaanlagen

Bei der Verwendung von Klimaanlagen sollten Türen und Fenster möglichst geschlossen bleiben. Die Kinder sollten sich nicht in unmittelbarer Nähe der Klimaanlagen aufhalten, da die Gefahr einer Unterkühlung besteht. Klimaanlagen sollten nicht zu kalt eingestellt sein, da sich sonst das Risiko von Erkältungen in den klimatisierten Räumen erhöht. Die Raumtemperatur ist entsprechend zu prüfen.

Schwimmbäder, Seen und andere Gewässer

Bei anhaltend hohen Temperaturen laden überall Badestellen und Gewässer zur Abkühlung ein. Baden – besonders außerhalb von Schwimmbädern – birgt aber auch Gefahren, derer man sich bewusst sein sollte.

Beachten Sie daher unbedingt die folgenden Sicherheitshinweise der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG):

  • Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten.
  • Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben.
  • Kinder können die eigene Leistungsfähigkeit nicht einschätzen; daher muss streng dafür gesorgt werden, dass Kinder sich nur in gesicherten Bereichen aufhalten.
  • Der Einsatz von Luftmatratzen, Schlauchbooten und Gummitieren ist gefährlich. Sie können durch Strömung leicht abgetrieben werden.