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Partnerschaft

2025:  25 Jahre Partnerschaft mit dem Landkreis Pleszew

Seit 25 Jahren verbindet uns eine erfolgreiche und wertvolle Partnerschaft, mit dem Landkreis Pleszew, die wir im Rahmen einer Jubiläumsfeier am 10. Mai im Landkreis Ammerland gemeinsam feiern. 

Partnerlandkreis Pleszew (Polen)

Polen, ein in 16 Woiwodschaften gegliederter Einheitsstaat, ist eine parlamentarische Republik. Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Landes ist Warschau (polnisch Warszawa). Mit einer Größe von 312 679 Quadratkilometern ist Polen das sechstgrößte Land der Europäischen Union und mit 38,5 Millionen Einwohnern ebenfalls das sechstbevölkerungsreichste. Der Landkreis Pleszew (63 2820 Einwohner, 713 Quadratkilometer), der Partnerlandkreis des Landkreises Ammerland, liegt im südöstlichen Teil der Woiwodschaft Großpolen und besteht aus sechs Gemeinden mit der Kreisstadt Pleszew als Verwaltungszentrum. Es handelt sich um ein ebenes und waldreiches Gebiet mit einer eher geringen Bevölkerungsdichte.

Das Gebiet um Pleszew war bereits vor Jahrhunderten ein Zentrum des Handels und des Handwerks, heute allerdings ist der Maschinenbau dominierender Wirtschaftsbereich mit einer großen Zahl mittelständischer Unternehmen, die häufig über eine lange Tradition verfügen und landesweit tätig sind. Klima und Bodenbeschaffenheit in dieser Region sind geeignet für den Anbau von Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide; darüber hinaus werden Schweine und Milchkühe gezüchtet.

Der Landkreis Pleszew ist bestrebt, sowohl die touristischen Möglichkeiten zu erschließen als auch internationale wirtschaftliche Beziehungen zu entwickeln.

Weitere Informationen zur Partnerschaft: 

Partnerlandkreis Pleszew

Skulptur als Symbol der Freundschaft

Chronologie der Partnerschaft

Internationale Partnerschaften der Gemeinden 

Jubiläumsfeierlichkeiten am 10. Mai 2025 / 25 Jahre Partnerschaft

Festrede der Landrätin zur 25 jährigen Partnerschaft

Szanowni Państwo, serdecznie witamy!

„Heutzutage ist das wichtigste zu lernen, wie man andere Völker versteht. Und zwar nicht nur deren Musik, sondern auch ihre Philosophie, ihre Haltung, ihr Verhalten. Nur dann können sich die Nationen untereinander verstehen.“ Mit diesen klugen Worten von Altbundeskanzler und Krisenmanager Helmut Schmidt – einem Mann, der wusste, wie man den Überblick behält, selbst wenn’s mal ungemütlich wird – begrüße ich Sie alle ganz herzlich.

25 Jahre Partnerschaft zwischen dem Landkreis Ammerland und dem Powiat Pleszew – das klingt nicht nur feierlich, das ist es auch! In Deutschland spricht man bei einem solchen Jubiläum unter Ehepaaren von der Silberhochzeit. Silber steht für Beständigkeit, für Glanz und auch ein bisschen für Wert – und all das passt hervorragend zu unserer Partnerschaft. Natürlich, in 25 Jahren läuft nicht immer alles glatt. Aber genau wie in einer guten Ehe haben wir gelernt, zuzuhören, miteinander zu lachen, manchmal auch zu diskutieren – und am Ende immer wieder zueinander zu finden. Und mal ehrlich: Wer heute ein Vierteljahrhundert lang treu und verbunden bleibt – ganz ohne Scheidungsanwalt – der darf sich ruhig ein bisschen feiern lassen!

Ein Vierteljahrhundert – das klingt nach einer halben Ewigkeit. Und tatsächlich hat sich die Welt in dieser Zeit ordentlich verändert. Als unsere Partnerschaft begann, war die Europäische Union gerade dabei, erwachsen zu werden, der Euro noch Zukunftsmusik – und wer damals sagte, dass man mit einem Handy ins Internet geht, erntete eher verwirrte Blicke als glaubende Zustimmung. Die Globalisierung nahm Fahrt auf, und wir alle lernten in einem rasanten Tempo, dass vernetzt sein mehr bedeuten kann, als nur ein Faxgerät zu besitzen.

Wir haben technologische Meilensteine erlebt, das Aufkommen neuer Wirtschaftsmächte beobachtet und tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen mitgestaltet. Aber eines ist klar: Wo Licht ist, ist auch Schatten und so blieb es nicht nur bei Fortschritt und Innovation: Finanzkrisen, Klimawandel, eine weltweite Pandemie und zuletzt der Krieg in der Ukraine haben uns auch die verletzlichen Seiten unserer globalen Welt gezeigt. Sie führen uns deutlich vor Augen, wie wertvoll Frieden, Zusammenhalt und Partnerschaft wirklich sind. Gerade in einer Zeit, in der sich die Weltordnung gefühlt schneller verändert als ein Smartphone-Update, sind Blicke über den eigenen Tellerrand und stabile Brücken zwischen Nationen wichtiger denn je.

Und genau so eine Brücke haben unsere beiden Landkreise vor 25 Jahren gebaut – nicht aus Stahl und Beton, sondern aus Vertrauen, Offenheit und der Freude an Begegnung. Damals wurde die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet – ein Dokument, das keine leeren Versprechungen enthielt, sondern einen lebendigen Auftrag: Menschen zusammenbringen, Erfahrungen teilen, voneinander lernen. Schulen, Vereine, Verwaltungen, Unternehmen – sie alle haben diese Brücke belebt und mitgestaltet. Und heute? Heute können wir mit Stolz sagen: Diese Brücke hält. Sie trägt. Und sie verbindet – auch nach einem Vierteljahrhundert – und das mehr denn je.

 Doch wie hat alles begonnen? Werfen wir gemeinsam einen Blick zurück …

Ein entscheidender Impuls für die Partnerschaft zwischen unseren Landkreisen ging von der bereits bestehenden, freundschaftlichen Zusammenarbeit auf gemeindlicher Ebene aus. Besonders die enge Verbindung zwischen Apen und Gizałki war gewissermaßen die kleine Schwester unserer späteren Kreispartnerschaft. Hier zeigte sich, wie viel entstehen kann, wenn Menschen einander offen begegnen und gemeinsam Projekte gestalten – auch über geografische und kulturelle Grenzen hinweg.

Ermutigt durch diese positiven Erfahrungen beschloss der Landkreis Ammerland Ende 1999, eine eigene Partnerschaft mit dem Landkreis Pleszew zu begründen – um den Austausch weiter zu vertiefen und die kommunalen Beziehungen auf eine tragfähige und lebendige Grundlage zu stellen.  

Als sich dann die erste Delegation aus dem Ammerland auf den Weg in Richtung Pleszew machte, war das – ganz ehrlich – eine Reise mit gemischten Gefühlen. Die Vergangenheit zwischen Deutschland und Polen war spürbar, die Geschichte nicht vergessen. Es war ein Schritt ins Unbekannte, begleitet von vielen offenen Fragen: Kann das gut gehen? Wird sich Vertrauen entwickeln? Werden wir zu­ein­anderfinden?

Und dann passierte das Unerwartete: Beim allerersten Zusammentreffen schlug die Herzlichkeit der polnischen Gastgeber ein wie ein Blitz. Der Wunsch nach Verständigung, das echte Interesse aneinander und die Herzlichkeit im Miteinander waren so stark, dass schon während dieser Sondierungsreise – in einem Offizierskasino in Pleszew – ein Partnerschaftsversprechen abgegeben wurde – und das, wo man uns Ammerländerinnen und Ammerländern in emotionalen Belangen doch eine gewisse Zurückhaltung nachsagt. Das wollte was heißen!

Nur zwei Monate später kam der Gegenbesuch: Unsere polnischen Freunde reisten ins Ammerland und nahmen an einer feierlichen Kreistagssitzung teil – ein weiterer Meilenstein. Am 6. Juli 2000 wurde die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet – von Landrat Edward Kubisz, dem Vorsitzenden des Kreistags Bogdan Skitek, Landrat Jann Lübben und Oberkreisdirektor Enno Rode. Die feierliche Unterzeichnung auf polnischer Seite folgte im September – im historischen Rittersaal von Schloss Gołuchów. Würdevoller hätte es nicht sein können.

Aber eines war von Anfang an klar: Diese Partnerschaft war nie nur Sache der „offiziellen Stellen“. Sie war – und ist – eine Herzensangelegenheit der Bürgerinnen und Bürger beider Landkreise. Eine Urkunde allein ist nur ein Stück Papier. Erst durch das Engagement der Menschen bekommt sie Bedeutung. Vertrauen lässt sich nicht verordnen – es muss wachsen, gelebt und immer wieder gepflegt werden. Und genau das ist geschehen: Engagierte Menschen auf beiden Seiten haben mit viel Herzblut und Freude daran gearbeitet, dass aus einer formellen Vereinbarung eine lebendige, echte Freundschaft wird. Auf polnischer Seite waren das vor allem Maciej Wasielewsksi, tatkräftig unterstützt von Robert Czajczynski, auf deutscher Seite Jörg Bensberg, tatkräftig unterstützt von Ralf Denker und seiner – wie könnte es besser sein, seiner polnischstämmigen Ehefrau Anja Wittenberg: Sie haben mit Überzeugung und Tatkraft dazu beigetragen, dass aus einer Idee eine stabile Brücke wurde. Diesen Brückenpfeilern gilt an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank!

Doch getragen wird diese Freundschaft nicht allein von Delegationen oder feierlichen Anlässen, sondern vor allem von den Menschen in ihrem Alltag: in Klassenzimmern und Vereinsheimen, auf Sportplätzen, in Unternehmen und bei gemeinsamen Festen. Dort wurde und wird die Partnerschaft mit Leben erfüllt. In Kultur und Bildung etwa durch Austauschprogramme für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, gemeinsame Kunstprojekte oder auch ein deutsch-polnisches Kochbuch. Im Sport wurde gemeinsam gekickt, geboßelt und gepaddelt – mit Fairplay und noch viel mehr Spaß. Bei Festen wie Erntefeiern oder Neujahrsempfängen wurde gefeiert, gelacht und manchmal auch Abschied genommen – etwa beim Ausscheiden von Jörg Bensberg als Landrat. Und auch im Gesundheits- und Sozialbereich gab es engen Austausch: Von gemeinsamen Operationen im Klinikum bis zu Fachgesprächen in Sozialeinrichtungen – immer mit dem Ziel, voneinander zu lernen und gemeinsam besser zu werden.

Besonders schön finde ich, dass es mittlerweile in all unseren Gemeinden „gefunkt“ hat. Was mit der Partnerschaft zwischen Apen und Gizałki begann – offiziell besiegelt am 24. Mai 1997 – war so etwas wie der Startschuss für viele weitere kommunale Verbindungen. Nach und nach folgten weitere Gemeinden dem Beispiel: Wiefelstede und Chocz (2003), Westerstede und Pleszew (2004), Edewecht und Czermin (2004), Bad Zwischenahn und Gołuchów (2005) – und dann, mit ein bisschen Anlaufzeit, als letztes Mosaiksteinchen 17 Jahre später auch Rastede und Dobrzyca (2022). Man kann also sagen: Unsere Partnerschaft auf Landkreisebene war nicht nur ein gutes Signal, sondern auch Vorbild und praktischer Türöffner. Sie hat gezeigt, dass solche Beziehungen über Grenzen hinaus funktionieren – und zwar nicht nur bei offiziellen Anlässen, sondern im echten Austausch vor Ort.

Dabei haben uns die 800 Kilometer dazwischen nie wirklich getrennt. Im Gegenteil: Durch viele Begegnungen, auf die man sich jedes Mal von Herzen freuen konnte, sind über die Jahre echte Freundschaften entstanden. Ich erinnere mich an zahlreiche lebendige Gespräche, ehrlich, intensiv und mitunter sehr bewegend. Dabei ging es nicht nur um Austausch- oder Kulturprojekte, sondern auch um aktuelle politische Entwicklungen – etwa die Rolle der PiS-Partei in Polen. Gerade dieser ehrliche Austausch, das aufmerksame Zuhören und der respektvolle Umgang waren und sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Partnerschaft. Denn wir sprechen nicht nur über das Angenehme – sondern auch über das, was uns wirklich bewegt.

Und bewegt haben wir uns in jedem Fall: Unsere Delegationen haben buchstäblich Kilometer gemacht – zusammengenommen zweimal um die Erde. Doch keine dieser Reisen war eine bloße Dienstfahrt. Sie boten Raum für Austausch, neue Perspektiven – und nicht selten entstanden unterwegs Ideen, die später Wirklichkeit wurden. Ein Beispiel? Das zusätzliche Stockwerk der Berufsbildenden Schulen wurde nicht im Sitzungssaal, sondern auf einer dieser Fahrten angestoßen. Nicht zu vergessen: die legendäre Flugreise zur Vertragsunterzeichnung in den Landkreis Pleszew im Jahr 2000.

Die Wetterverhältnisse waren eher abenteuerlich – aber der Wille zur Partnerschaft war stärker als jede Windböe. Und wer dabei war, erzählt heute noch davon.

Diese Reisen haben die Verbindung auf allen Ebenen gestärkt – fachlich, menschlich, kulturell. Und ganz sicher haben sie auch das Verständnis für die jeweils andere Lebenswirklichkeit vertieft. Pleszew jedenfalls hat sich in diesen 25 Jahren beeindruckend entwickelt: mit einem leistungsfähigen Krankenhaus, gut ausgestatteten Schulen, einer verbesserten Infra­struktur und einem Verwaltungszentrum, das den Menschen dient. Das Kreishaus und sein Umfeld wurden stetig modernisiert – bürgernah, funktional, zukunftsorientiert. Ein sichtbares Zeichen unserer Freundschaft ist die Ammersche Eiche vor dem Kreishaus in Pleszew: wetterfest, tief verwurzelt, stetig wachsend: ein starkes Symbol für unsere Verbindung.

Ein Vierteljahrhundert Partnerschaft ist ein Anlass zur Freude – und zum Stolz. Unsere Verbindung ist weit mehr als ein symbolischer Akt. Sie lebt durch Begegnung, durch Vertrauen – und durch den kontinuierlichen Austausch auf Augenhöhe. Diese 25 Jahre zeigen, was möglich ist, wenn man gemeinsame Projekte mit Überzeugung und Herz gestaltet.

Und auch wenn wir heute zurückblicken – wir tun das mit Zuversicht und dem Blick nach vorn. Denn unsere Verbindung hat Zukunft. Neue Impulse, neue Begegnungen und frische Ideen werden sie weiter stärken – getragen von gegenseitigem Respekt und dem Wunsch, weiter füreinander da zu sein.

Lassen Sie uns gemeinsam auf unsere Silberhochzeit anstoßen – auf eine Partnerschaft, die hält, bewegt und verbindet.

Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren gelebter Freundschaft zwischen dem Landkreis Ammerland und dem Powiat Pleszew! Schön, dass Ihr da seid! Wir freuen uns sehr! Jest mi niezmiernie miło, że tu jesteście! Bardzo się cieszymy!"

Impressionen




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Delegation aus Pleszew zu Besuch im Ammerland 2022

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